Sechs Mischer auf einen Streich
Flexibles Flüssigkeits-Verteilsystem zum Numbering-up in der Mikroverfahrenstechnik
Mehr Durchsatz durch Numbering-up – die Theorie klingt einfach: Es werden so viele Mikroreaktoren oder -mischer parallel geschaltet bis die gewünschte Produktionsleistung erreicht ist. Doch in der Praxis stößt das Konzept schnell an wirtschaftliche Grenzen, denn mit der Zahl der Reaktoren steigt auch der Aufwand an Regeltechnik. Die Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH (IMM) hat erstmals ein flexibles System entwickelt, das einen Flüssigkeitsstrom gleichmäßig auf sechs verschiedene Mikromischer verteilt, und das ohne eine aktive Regelung des Flusses.
Kontrolliert und kontinuierlich lassen sich Pulver wie CaCO3 oder BaTiO3 in einem Röhrenreaktor mit segmentiertem Durchfluss (SFTR) herstellen. Im Gegensatz zur Chargenkristallisation führt dieser Prozess zu feinen Partikeln (in der Regel kleiner 10 µm) mit enger Korngrößenverteilung.
Das IMM hat nun eine Lösung zum externen Numbering-up der SFTR entwickelt, das Durchflussraten von bis zu 10 l/h ermöglicht. Dazu werden die Eduktströme in ein zylindrisches Puffergefäß mit sechs symmetrisch verteilten Ausgängen geleitet, die zu je einem Trennschicht- oder Prallstrahlmikromischer führen. Die Verteilung der Flüssigkeit wird dabei nicht durch geometrische Faktoren, sondern weitgehend durch den Druckverlust (ca. 120 mbar) über den Mischern gesteuert. Bei präzise gefertigten Mikromischern mit einheitlichem Druckverlust weichen die Zusammensetzungen der Flüssigkeitsströme unter 5 % voneinander ab.
Das Flüssigkeits-Verteilsystem des IMM vereinfacht die Steuerung mikroverfahrenstechnischer Prozesse ganz wesentlich. So werden zur Verteilung von drei Komponenten auf sechs Mikromischer allein drei Pumpen und drei Tanks mit insgesamt 18 Ausgängen benötigt. Ein herkömmliches System erfordert dagegen 18 Pumpen.
Die Entwicklung des Flüssigkeits-Verteilsystems wurde gefördert durch die Europäische Kommission (Projekt-Nr. G5RD-CT-1999-00123).
IMM ist als weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen für Forschung und Entwicklung in der Mikrotechnik auf kundenspezifische Entwicklungen spezialisiert.
IMM auf der HANNOVER MESSE, 7.-12. April 2003,
Halle 6, Stand C 17 – Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.imm-mainz.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Ein Herz so groß wie ein Stecknadelkopf
Uni Osnabrück untersucht Herzklappen von Fruchtfliegen… Gerade einmal zweieinhalb Millimeter messen die Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster), an denen die Arbeitsgruppe der Zoologie und Entwicklungsbiologie der Uni Osnabrück forscht. Für die Untersuchung…
Waldinventur per Drohne und KI
Im Kampf gegen den Klimawandel sind Mangroven wichtige Verbündete; sie speichern bis zu fünfmal mehr Treibhausgase als andere Bäume. Dank einer von Forschenden aus Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance…
Beschichtungsverfahren der Zukunft
LZH und Cutting Edge Coatings auf der Optatec… Auf der Optatec 2024 zeigen das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) und die Cutting Edge Coatings GmbH (CEC) neue Möglichkeiten der Beschichtungsverfahren…