Wissenschaftler diskutieren Auswirkungen der Nanotechnologie auf Krieg, Medizin und Gesellschaft

Unter anderem sprechen die Experten darüber, wie nanotechnologisch ausgerüstete Soldaten die Kriegführung verändern und wie Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine aussehen könnten, beispielsweise für Prothesen, die direkt mit dem menschlichen Nervensystem verbunden sind und darüber gesteuert werden.

Die Terminator-Filme gehören künstlerisch betrachtet zum Science-Fiction-Genre. Dennoch könnte aus der Fiktion des unverwundbaren Kriegers mithilfe der Nanotechnologie in Zukunft Wirklichkeit werden. Eine solche Killermaschine wie im Film ist natürlich nicht das Ziel der Forscher, daher müssen sich Wissenschaftler auch den ethischen Konsequenzen ihrer Arbeit stellen. Das tun sie auf der Konferenz „Size Matters 2011“ in Saarbrücken.

Hier diskutieren Forscher aus verschiedenen Fachbereichen über „Nanotechnologie: Verbesserung des Menschen?“. Philosophen, Physiker, Informatiker, Theologen und Sozialwissenschaftler versuchen, auf der zweitägigen Konferenz Antworten auf fünf Themenkomplexe zu finden:

1. „Das Menschen-Mögliche: Biologisch begrenzt, technologisch entgrenzt?“
–> Wann überschreiten die Menschen überhaupt die Grenzen des Menschen-Möglichen und wie ist diese Entgrenzung ethisch zu bewerten? Prof. Dr. Gerhard Krieger, Theologe aus Trier, und Privatdozent Dr. Johann S. Ach vom Zentrum für Bioethik der Universität Münster, sprechen über das Thema.
2. „Krieg der Zukunft: mit Nano-Soldaten?“
–> Wird der mit Nanotechnologie ausgerüstete Soldat der Zukunft zum unverwundbaren „Terminator“? Wie verändert sich die Art, Kriege zu führen, durch den Einsatz von Hightech? Dazu äußern sich Dr. Jürgen Altmann, Physiker der TU Dortmund, sowie Prof. Dr. Uwe Wiemken, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen.
3. „Der Mensch 2.0: Wunschtraum oder Alptraum?“
–> Zu diesem Themenkomplex spricht der Zukunftsforscher und Science-Fiction-Autor Dr. Karlheinz Steinmüller im öffentlichen Vortrag „Der Mensch 2.0 – Wunschtraum oder Alptraum?“ (Mittwoch, 21. September, 19 Uhr).
4. „Mensch-Maschine: Hardware, Software, Wetware?“
–> Welche Auswirkungen hätte die Verfügbarkeit von Neuroprothesen, also Technik im Menschen, die direkt über das Nervensystem gesteuert wird? Dazu tragen Dr. Jens Clausen, Medizinhistoriker der Universität Tübingen, sowie Prof. Dr. Christoph Hubig, Philosoph von der TU Darmstadt, vor.
5. „Roboter: der Mensch als Zauberlehrling?“
–> Die Konferenz Size Matters 2011 schließt mit der Fragestellung, ob so genannte „soziale Roboter“ uns den Alltag erleichtern werden oder ob die Menschen sich zu sehr von diesen nützlichen Helfern abhängig machen könnten und eines Tages die Kontrolle über die Maschinen verlieren könnten. Dazu steuern Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Informatiker der TU Berlin, sowie Dr. Jan Albiez vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken Vorträge bei.

Die anschließende Abschlussdiskussion moderiert Prof. Dr. Uwe Hartmann, Physiker an der Universität des Saarlandes, der die Konferenz seit zwei Jahren mit dem Verein NanoBioNet organisiert.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Uwe Hartmann
Tel.: (0681) 3023798
E-Mail: u.hartmann@mx.uni-saarland.de

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Thorsten Mohr Universität des Saarlandes

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