Tagung befasst sich mit "Leichter Sprache"

Der Einsatz „Leichter“ und „einfacher Sprache“ in der Praxis vollzieht sich noch immer relativ intuitiv, praxisbezogen und unabhängig von wissenschaftlicher Grundlagenforschung. Auch in der Wissenschaft wächst das Interesse an „Leichter Sprache“ stark, insbesondere in der kognitions‐ und textorientierten sowie in der sprachdidaktischen, pädagogischen und soziologischen Forschung.

Über die Möglichkeiten, Menschen mit Lernschwierigkeiten durch „Leichte Sprache“ den Alltag in unserer Gesellschaft zu erleichtern, wird in der Politikdidaktik und von Praktikern der politischen und der inklusiven Bildung kontrovers diskutiert. Manche Fragen sind auch in der Forschung noch ungeklärt: Besonders empirische Forschung zum Textverstehen von Menschen mit Lernschwierigkeiten steht derzeit noch aus.

„Der Zeitpunkt scheint günstig für einen Dialog zwischen Wissenschaft und Expertinnen und Experten aus der Praxis“, sagt Prof. Dr. Ulla Fix vom Institut für Germanistik, die die Tagung mitorganisiert. „Der Bedarf ist auf jeden Fall gegeben: Um zu wissen, wie adressatenorientierte Texte besser dazu beitragen können, dass Sprache nicht als eine Barriere für gesellschaftliche Teilhabe erlebt wird, ist ein interdisziplinärer Aus-tausch notwendig. Mit der Tagung wollen wir diesem Austausch ein Podium geben.“

Ziel der Tagung ist es, Antworten zu finden, wie Menschen über adressatenorientierte verständliche Sprache in gesellschaftliche Teilhabeprozesse, die ihnen bisher versperrt sind, einbezogen werden können.

Es werden unter anderem Antworten gesucht, wie Politik für Menschen, die mit schwerer Sprache überfordert sind, sprachlich verstehbar und erfahrbar gemacht werden kann. Diskutiert werden müssen auch die folgenden Fragen: Wieviel Verständlichkeit und Partizipation ist durch „Leichte Sprache“ in den verschiedenen Lebensbereichen zu gewinnen? Wie können komplexe Inhalte vermittelt werden?

Reicht dazu wirklich die Vermeidung bestimmt sprachlicher Ausdrücke und Strukturen? Oder braucht es nicht mehr als das, um zu erreichen, dass Inhalte verstanden werden und beim Leser 'ankommen'? Ohne die Klärung solcher grundsätzlichen Fragen läuft „Leichte Sprache“ Gefahr, Angebote zu unterbreiten, die letztlich ihre Wirkung verfehlen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ulla Fix
Telefon: +49 341 97-31559
E-Mail: LS-Tagung@uni-leipzig.de
Web: http://www.uni-leipzig.de/~fix

Dr. Bettina Bock
Institut für Förderpädagogik
Telefon: +49 341 97-31559
E-Mail: bettina.bock@uni-leipzig.de
Web: http://research.uni-leipzig.de/leisa/de/projekt/mitarbeitende.html

Media Contact

Susann Huster Universität Leipzig

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer