Der Mensch als Schöpfer der Natur?

Gerne laden wir Sie zum internationalen Symposium „Ethik der Synthetischen Biologie“ ein. Das Symposium von Prof. Dr. Giovanni Maio, Dr. Joachim Boldt und Dr. Oliver Müller, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Freiburg, ausgerichtet.

Die Synthetische Biologie führt auf systematische Weise fort, was in der Gentechnik begonnen wurde: Die zielgerichtete Änderung und Optimierung zellulärer Funktionen auf molekularer Ebene. Solche Eingriffe werfen ethische Fragen auf, denen die Referentinnen und Referenten bei der Tagung nachgehen werden. Das zweitägige Symposium „Ethik der Synthetischen Biologie“ findet statt

am Donnerstag, den 1. Oktober, ab 13.00 Uhr
und am Freitag, den 2. Oktober 2009, ab 9.00 Uhr,
Kollegiengebäude I, Hörsaal 1098, Universität Freiburg.
Die Manipulation von Organismen auf molekularer Ebene war in der klassischen Gentechnik auf die Implementierung beschränkt. Bei solchen Eingriffen werden einzelne Gene und kurze Gensequenzen in Wirtsorganismen verpflanzt. Bei der Synthetischen Biologie hingegen sind ganze Genome einzelliger Organismen und deren Stoffwechsel- und Signalübertragungsprozesse das Objekt des technischen Umgestaltens.

Mit diesen neuen technischen Möglichkeiten verbindet sich ein breites Spektrum denkbarer Anwendungsfelder. Es reicht von Bakterien, die Wasserstoff produzieren, über Mikroorganismen zum Abbau von Schadstoffen in der Umwelt, bis hin zu Viren, die maligne Zellen – zum Beispiel Tumore – im menschlichen Körper aufspüren und deren Wachstum stoppen. Angesichts der Eingriffstiefe, mit der die Synthetische Biologie einfache Formen des Lebens ändern will, stellen sich philosophische und ethische Fragen. Kann man im Hinblick auf die Synthetische Biologie von der „Erschaffung von Leben“ sprechen? Sind künstlich hergestellte Lebewesen lebendige Maschinen? Was heißt es für unser Verständnis vom Leben, wenn wir Leben so grundlegend manipulieren können? Und schließlich: Sind mit diesen Möglichkeiten Risiken verbunden, die aus der Gentechnik so noch nicht bekannt sind? Diesen wichtigen Fragen, die eine entscheidende Rolle für die Politik der Zukunft spielen werden, gehen die Forscherinnen und Forscher auf dem Symposium nach.

Der Eintritt ist frei. Interessierte werden gebeten, sich vor der Konferenz bei Dr. Joachim Boldt unter der E-Mail-Adresse boldt@egm.uni-freiburg.de anzumelden.

Mit freundlichen und kollegialen Grüßen
Rudolf-Werner Dreier
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Anmeldung und Kontakt:
Dr. Joachim Boldt
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5048
Fax: 0761/203-5039
E-Mail: boldt@egm.uni-freiburg.de

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