Landwirtschaft und Fischzucht in der Stadt

Frische Nahrungsmittel im Stadtraum produzieren und mit innovativen Methoden der Siedlungswasserwirtschaft kombinieren: Das ist das Ziel des Verbundforschungsprojekts „ROOF WATER-FARM – Sektorübergreifende Wasserressourcennutzung durch gebäudeinte-grierte Farmwirtschaft“.

Es sucht nach Wegen und Möglichkeiten, wie Technologien der Wasseraufbereitung zur Bewässerung und Düngung von Dachgewächshäusern in Gebäude integriert werden können, um den Anbau von qualitativ sicheren Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Derzeit entsteht eine Pilotanlage in Berlin-Kreuzberg. Am 11. Juni 2014 wird das Projekt mit einem „Erdbeerfest“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Koordiniert wird das Projekt vom Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen bei Prof. Dr. Angela Million (Uttke), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Pilotanlage soll verfahrenstechnische Daten für Kosten-/Nutzenbetrachtungen und Ökobilanzen, für Potenzial- und Risikobetrachtungen liefern, um Produktqualität und Produktivität der Technologie nachzuweisen.

Im Projekt werden Modelle für den kommerziellen und nichtkommerziellen Betrieb und die Produktvermarktung entwickelt sowie Vermittlungsformate, Entscheidungshilfen und Handlungsempfehlungen für Anwender und andere Zielgruppen erarbeitet.

Bitte weisen Sie in Ihren Medien auf diese Veranstaltung hin. Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen:

Zeit: am Mittwoch, dem 11. Juni 2014, ab 15 Uhr
Ort: Bernburger Straße 22 (Innenhof ) in 10963 Berlin-Kreuzberg

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laden zum saisonalen Erdbeerfest, führen die Gäste durch die Anlage und zeigen ihnen das „Integrierte Wasserkonzept im Block 6“. Sie führen entlang am „Betriebswasserfluss vom Rohr in die Grauwasseraufbereitung, in die Wels- und Karpfenzucht durch das Salat- und Erdbeerfeld …“. Das Integrierte Wasserkonzept wurde als Projekt der Internationalen Bauausstellung 1987 entwickelt, als Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus mit Bundes- und Landesmitteln bis 1993 beforscht und 2006/07 optimiert und umgestaltet.

Das Abwasser aus Badewannen, Duschen, Handwaschbecken und Küchen, das sogenannte „Grauwasser“, wird hier bereits getrennt abgeleitet, zu hygienisch einwandfreiem Betriebswasser aufbereitet und zur Toilettenspülung und Bewässerung der Mietergärten wiederverwendet. Regenwasser wird in der ursprünglichen „Pflanzenkläranlage“ verdunstet.

Das Projekt „ROOF WATER-FARM“ nutzt das gereinigte Grauwasser als Betriebswasser für die Produktion von Fischen und Pflanzen in dem vor Ort aufgebauten Gewächshaus. Hier ist die Weiterentwicklung der Technologien zur Wasseraufbereitung und Nahrungsmittelproduktion sichtbar und erlebbar: Grauwasser wird zu Betriebswasser, Schwarzwasser zu einem Flüssigdünger für den Anbau von Gemüse (Hydroponik) und die Aufzucht von Fisch (Aquaponik). Die hygienische Qualität wird untersucht, Bewässerungswasser, die Fische und die Pflanzen werden auf ausgewählte Mikroschadstoffe getestet.

Verbundpartner sind neben den genannten auch die Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation ZEWK/kubus der TU Berlin, inter 3 GmbH – Institut für Ressourcenmanagement, das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, TERRA URBANA Umlandentwicklungsgesellschaft mbH, Nolde & Partner Innovative Wasserkonzepte und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Land Berlin.
www.roofwaterfarm.com, www.bmbf.nawam-inis.de  

 
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Angela Million (Uttke), Technische Universität Berlin, Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Institut für Stadt- und Regionalplanung (ISR), Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen, Tel.: 030 / 314-28093, E-Mail: angela.uttke@tu-berlin.de, www.urbandesign.staedtebau.tu-berlin.de

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Stefanie Terp idw - Informationsdienst Wissenschaft

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