Junge Leipziger Forscher bei Tagung der Nobelpreisträger

Die jungen Leipziger Forscher, die Chemie studieren oder studiert haben, treffen vom 30. Juni bis zum 5. Juli bei der zum 63. Mal ausgerichteten Veranstaltung zusammen mit weiteren jungen Wissenschaftlern aus fast 80 Ländern auf 35 Forscher, die den Nobelpreis erhalten haben.

Eine davon ist Wilma Neumann. Die 25-Jährige promoviert derzeit an der Universität Leipzig zur Entwicklung neuer, metallhaltiger Medikamente zur Behandlung von Tumoren bei der Chemotherapie. Die Doktorandensprecherin der Graduiertenschule „Leipzig School of Natural Sciences – Building with Molecules and Nano-objects“ (BuildMoNa) erhofft sich von der Tagung Inspiration und Motivation für ihre eigene Forschung. „Mich interessiert, wie die Nobelpreisträger mit Rückschlägen umgegangen sind, denen sie in ihrem Forscherleben sicherlich häufig ausgesetzt waren“, sagt sie.

„Außerdem bin ich neugierig auf Lebensweisheiten, die sie im Laufe der Jahre gesammelt haben, und auf den normalen Menschen selbst, der sich auch hinter jedem großartigen Nobelpreisträger verbirgt.“

Die in Chemnitz geborene Doktorandin, die für ihr 2011 abgeschlossenes Masterstudium den Hermann-Kolbe-Preis als beste Masterstudentin der Fakultät für Chemie und Mineralogie erhalten hatte, Siefindet die Verbindung der Chemie zur Biologie und Medizin spannend. Deshalb forscht sie für ihre Doktorarbeit an einem fachübergreifenden Thema, bei der neben der Entwicklung neuer Wirkstoffe auch deren biologische Evaluierung vorgesehen ist.

Sie wurde ebenso wie Sascha Jähnigen und Yorck Mohr, die auch als Vertreter der Universität Leipzig an der Lindauer Tagung teilnehmen, von Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins vorgeschlagen, die an der Alma mater Vertrauensdozentin der Veranstaltung ist. „Dass wie schon in der Vergangenheit alle von mir Nominierten ausgewählt worden sind, spricht sicherlich auch für die Qualität und das Engagement unserer Studierenden“, sagt Hey-Hawkins, die seit 1993 die Professur für Organometallchemie und Photochemie innehat.

Jähnigen, der auch in Chemnitz aufgewachsen ist, befindet sich momentan noch im Masterstudium. Der 24-Jährige, der für seine Masterarbeit zur molekularen Struktur von Wasser forscht und später ebenfalls promovieren möchte, war 2011 für das beste Bachelorstudium mit dem Ernst-Beckmann-Preis ausgezeichnet worden. Für ihn ist die Lindauer Tagung vor allem deshalb spannend, weil dort verschiedene Generationen aufeinander treffen. „Für die Nobelpreisträger ist es ein guter Anlass, mit uns jungen Leuten zu kommunizieren.“ Der 23 Jahre alte Mohr, der in Mainz geboren wurde, hatte im vergangenen Jahr ebenfalls den Ernst-Beckmann-Preis als bester Bachelorstudent zugesprochen bekommen. Seine Bachelorarbeit verfasste er zu einem Thema aus dem Bereich supramolekulare Chemie. „Neben dem Kontakt mit den Nobelpreisträgern freue ich mich ebenfalls auf den Austausch mit den rund 600 anderen Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt“, sagt Mohr.
Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen bringen seit 1951 jedes Jahr im Sommer eine Woche lang etwa 30 Nobelpreisträger und etwa 600 besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus bis zu 80 Ländern zusammen, um den interkulturellen und generationenübergreifenden Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen sowie den Aufbau von Netzwerken unter Wissenschaftlern zu fördern.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins
Fakultät für Chemie und Mineralogie
Telefon: +49 341 97-36151
E-Mail: hey@uni-leipzig.de
Web: www.uni-leipzig.de/chemie
Pressestelle der Universität, Susann Huster
Telefon: +49 341 97-35020
E-Mail: presse@uni-leipzig.de

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Sven Eichstädt Universität Leipzig

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