Internationale Konferenz: Auswirkungen der Nanotechnologie auf die Umwelt

Renommierte ForscherInnen aus Amerika, Asien und Europa treffen einander zum wissenschaftlichen Diskurs über die Problematik der potenziellen Umweltgefahren und den Nutzen der Nanotechnologie. In einem öffentlichen Abendvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion beleuchten international renommierte WissenschaftlerInnen die Gefahren und Vorteile dieser neuen, spannenden Technologie.

Künstlich hergestellte Nanomaterialien sind kleiner als 100 nm (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter) und zeigen deshalb häufig neuartige chemische, physikalische und optische Eigenschaften. Auf Grund dieser besonderen Eigenschaften finden sie ein breites Anwendungsgebiet in der Industrie, aber auch zunehmend in Alltagsprodukten wie beispielsweise Sonnencreme, Kleidung oder Nahrungsmittel.

Der Markt für Nanotechnologie wird im nächsten Jahrzehnt auf eine Milliarde Euro geschätzt. Während der Produktion, der Anwendung oder Entsorgung gelangen diese Materialien aber auch in die Umwelt, z.B. über das Abwasser. Das Verhalten dieser Materialien und deren Effekte auf Organismen sind bisher weitgehend unerforscht. Laut aktuellen Studien können manche Nanopartikel für die Umwelt und Organismen schon in geringen Konzentrationen schädlich sein. Die meisten Untersuchungen stammen jedoch bisher aus dem Labor.

Mit dem Workshop „Get in touch with the experts“ zu aktuellen Analyseverfahren und Messtechniken wird die Tagung am Sonntag, 6. September 2009, von Thilo Hofmann, Vorstand des Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien, eröffnet. Internationale ExpertInnen stellen hochentwickelten Methoden und ihre Vor- und Nachteile bei der Analyse von Nanomaterialien in der Umwelt vor.

Ab Montag, 7. September, beginnt die eigentliche Konferenz mit einem Übersichtsvortrag von Pedro Alvarez (Rice Universität, USA), Berater der Amerikanischen Regierung und Mitglied des International Council of Nanotechnology (ICON). Gregory Lowry (Carnegie Mellon Universität, USA) wird als Mitglied des größten US-amerikanischen Netzwerkes zur Umweltforschung im Bereich Nanotechnologie einen Vortrag zum Einsatz von Nanotechnologie im Umweltschutz halten.

Die Toxikologin Vicki Colvin (Rice Universität & ICON, USA), Peter Kearns von der OECD in Paris und Jérôme Rose vom Nanocenter in Südfrankreich sprechen zum aktuellen Wissensstand der Umweltgefährdung durch nanotechnologische Produkte, deren Einsatzmöglichkeit im Umweltschutz, aber auch zur Regulierung der Nanotechnologie. Insgesamt werden sich rund 200 internationale WissenschafterInnen treffen, womit dies – erstmalig in Österreich – die größte europäische Tagung zu diesem Thema ist.

Öffentlicher Vortrag

Auch die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen: Antje Grobe vom Risikodialog in der Schweiz hält am Montag, 7. September, um 19 Uhr einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Talking about the risk of nanotechnology: The state-of-the-art and beyond“. Diese Veranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion wird gemeinsam mit dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung veranstaltet.

Die Tagung wird unterstützt vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ITA-ÖAW), dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, der Wasserchemischen Gesellschaft in Deutschland, und der Commonwealth Scientific Industrial Research Organisation (Australien).

Konferenz: „Environmental Effects of Nanoparticles and Nanomaterials“:
Zeit: Sonntag, 6.September 2009, 9 Uhr bis Mittwoch, 9. September 2009, 15 Uhr (Anmeldung erforderlich, kostenpflichtig)
Öffentlicher Abendvortrag (kostenfrei): „Talking about the risk of nanotechnology: The state-of-the-art and beyond“
Zeit: Montag, 7. September 2009, 19 Uhr
Ort: Hörsaal 8, UZA2, 1090 Wien, Althanstrasse 14, (U4/U6 Spittelau, Straßenbahn D)
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Thilo Hofmann
Department für Umweltgeowissenschaften
Universität Wien
1090 Wien, Althanstraße 14, UZA2
T +43-4277- 533 20
thilo.hofmann@univie.ac.at oder
nano2009@univie.ac.at
Rückfragehinweis:
Mag. Alexandra Frey
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31
alexandra.frey@univie.ac.at

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Veronika Schallhart idw

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