Fortschritte in der Nuklearmedizin

Das PSMA-PET/CT zeigt Prostatakarzinom-Metastasen in Knochen und Lymphknoten. UKR

Auf Einladung der Abteilung für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) kommen am ersten Juli-Wochenende mehr als 200 nuklearmedizinische Experten zur Jahrestagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (BGN) in Regensburg zusammen.

Neben der Verleihung des renommierten Wolfgang-Becker-Forschungspreises erwarten das Fachpublikum nuklearmedizinische Neuerungen in der klinischen Patientenversorgung sowie ein naturwissenschaftlich-technischer Grundlagenteil, der gemeinsam mit der Regionalsektion der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) gestaltet wird.

Erster Programmhöhepunkt der Jahrestagung ist die Verleihung des jährlich von der BGN ausgeschriebenen Wolfgang-Becker-Forschungspreises. Dieser ist mit 2.500 Euro dotiert und zeichnet wissenschaftliche Arbeiten aus, die neue nuklearmedizinische Methoden im Rahmen patientenorientierter klinischer Forschung untersuchen.

In der Nuklearmedizin werden radioaktive Substanzen und kernphysikalische Verfahren eingesetzt, um unter anderem die Lage und Ausprägung von Erkrankungen wie Tumoren genau zu erfassen. Auf der Jahrestagung der BGN werden hierfür neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vorgestellt, mit denen Therapien, insbesondere bei Krebserkrankungen wie Prostata-Karzinom und Schilddrüsen-Karzinom, noch zielgerichteter weiterentwickelt werden sollen.

„Bei der Versorgung von Patienten mit Prostata-Karzinomen erleben wir momentan einen großen Wandel, weil wir mit radioaktiven Medikamenten gezielt das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) adressieren können. Das erlaubt uns Nuklearmedizinern inzwischen eine sehr frühe Erkennung von kleinen Rezidiven und zugleich auch die nuklearmedizinische Therapie von bereits fortgeschrittenem Prostata-Krebs“, erläutert Professor Dr. Dirk Hellwig, Tagungspräsident und Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin des UKR.

Neben solch innovativen Methoden werden die neuesten Entwicklungen aus dem Labor vorgestellt, aber auch wichtige Hinweise gegeben, wie die neuen Erkenntnisse praktisch etabliert werden können, damit die Patienten frühzeitig von neuen Entwicklungen profitieren können.

Über die Erfahrung mit speziellen PET/CT-Untersuchungen und neuen Therapien, die nur an wenigen Standorten in Bayern verfügbar sind, berichten verschiedene Forschergruppen. „Wir freuen uns auf den wissenschaftlichen Austausch zu diesen innovativen Verfahren, die wir auch hier am Universitätsklinikum Regensburg anbieten“, kommentiert Professor Dirk Hellwig.

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Katja Rußwurm idw - Informationsdienst Wissenschaft

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