Die mobile Revolution – Maschinenintelligenz für autonome Fahrzeuge

Vom 11. bis zum 13. November 2015 treffen sich führende Informatiker auf Schloss Dagstuhl, dem Leibniz-Zentrum für Informatik im nördlichen Saarland, um den aktuellen Stand und weitergehende Anforderungen in Bezug auf autonome Fahrzeuge zu diskutieren.

Das Zukunftsszenario mit autonomen Fahrzeugen würde uns allen Vorteile bringen. Taxi Mami oder Taxi Papa würden nicht mehr notwendig sein, die tägliche Fahrt zur Arbeit könnte uns der Computer abnehmen, aber auch ältere Menschen könnten leicht mit einem autonomen Fahrzeug an den Ort ihrer Wahl transportiert werden. Noch ist die Technik jedoch nicht so weit, noch gibt es viele Hürden.

Bei autonomen Systemen sind die Anforderungen an die Sicherheit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Qualität extrem hoch und steigen mit zunehmendem Automatisierungsgrad weiter an. Durch unterschiedliche Anforderungen ergeben sich zahlreiche Herausforderungen und eine Reihe offener Fragen.

Die Fragen beginnen schon bei der Infrastruktur. Wie sind die Straßenverhältnisse, wo sind die Ampeln angebracht, gibt es Baustellen oder anderweitige Hindernisse? Wie soll sich ein Fahrzeug verhalten, wenn eine Ampel von Schnee bedeckt und somit nicht erkennbar ist?

Aber auch die Wahrnehmung spielt eine wesentliche Rolle. Ein autonomes Fahrzeug orientiert sich normalerweise an der Straßenmarkierung. Wenn diese fehlt, wird es problematisch, den richtigen Weg zu finden. Und was passiert, wenn ein Kind plötzlich auf die Straße läuft, kann das autonome Fahrzeug sicher ausweichen ohne einen Unfall zu verursachen?

Bei solchen Überlegungen kommen sicherlich bei allen Nutzern äußerst kritische Überlegungen hoch. Sollen wir uns von Maschinen abhängig machen, die in solchen Fällen über Leben oder Tod entscheiden?

Mittlerweile gibt es viele Teststrecken für autonome Fahrzeuge; die Medien berichten immer wieder über deren Erfolg. Ebenso wurden von autonomen Fahrzeugen tausende Kilometer in unterschiedlichen Ländern zurückgelegt, um die Herausforderungen besser kennenzulernen. Trotzdem gibt es noch viele offene Fragen, die auf eine Antwort warten.

Den Organisatoren des Dagstuhl-Seminars ist es gelungen, Wissenschaftler aus aller Welt auf Schloss Dagstuhl zusammenzubringen, um das Gebiet der autonomen Fahrzeuge weiter voranzubringen. Neben zahlreichen Vertretern von einschlägigen Automobilherstellen, Zulieferern und führenden Universitäten berichtete auch ein Vertreter von Google über den aktuellen Stand des hauseigenen Testfahrzeugs, bei dem weder Lenkrad, Bremse noch Gaspedal eingebaut sind.

Die Organisation des Dagstuhl-Seminars haben übernommen:
– Wolfram Burgard (Universität Freiburg, DE)
– Markus Enzweiler (Daimler AG – Böblingen, DE)
– Uwe Franke (Daimler AG – Böblingen, DE)
– Mohan Trivedi (University of California, San Diego – La Jolla, US)

Hintergrund:
Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins nördliche Saarland ein um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Mehr als 3.500 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft, in der zur Zeit 89 führende außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen in Deutschland vertreten sind. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.

http://www.dagstuhl.de – Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH
http://www.dagstuhl.de/15462 – Informationen zu dem Dagstuhl-Seminar „The Mobile Revolution – Machine Intelligence for Autonomous Vehicles“

Media Contact

Dr. Roswitha Bardohl idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer