Wie kommunizieren Zellen bei Entzündungen?

Die molekularen Vorgänge in Körperzellen bei Entzündungen stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die vom 29. bis zum 31. März 2007 im Universitätsklinikum der RWTH Aachen stattfindet. Rund 250 Spezialisten tauschen während des Kolloquiums die jüngsten Ergebnisse der sogenannten Zytokin-Signaltransduktionsforschung aus, die die Grundlage für das Verständnis chronischer Entzündungsvorgänge darstellt. 48 hochkarätige Redner der Biochemie und Molekularbiologie aus 16 Ländern stehen auf dem Tagungsprogramm, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt wird.

Tagungsleiter ist Univ.-Prof. Dr. Peter C. Heinrich, Direktor des Instituts für Biochemie der RWTH Aachen. Prof. Heinrich zeichnet unter anderem verantwortlich für den Sonderforschungsbereich „Molekulare Mechanismen Zytokin-gesteuerter Entzündungsprozesse: Signaltransduktion- und pathophysiologische Konsequenzen“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 1999 als einziger Sonderforschungsbereich der Medizinischen Fakultät gefördert wird. Prof. Heinrich verbindet mit dieser internationalen Tagung auch sein Ausscheiden aus dem aktiven Dienst. Dementsprechend widmet er als erster Referent am Donnerstag, 29. März, um 14.15 Uhr im Hörsaal H4 des Klinikums seine Ausführungen den Entwicklungen seines Arbeitskreises im Aachener Institut für Biochemie in den letzten zwei Jahrzehnten.

Prof. Heinrich kam 1988 von der Universität Freiburg an die RWTH Aachen. 1993/94 wurde in seiner Arbeitsgruppe ein neuer Transkriptionsfaktor entdeckt und 1994 die IL-6-Signaltransduktionskaskade aufgeklärt. 2003 gelang es, einen neuartigen und hochwirksamen IL-6 Wirkstoff herzustellen, der zur Therapie unter anderem von Sepsis und rheumatoider Arthritis eingesetzt werden könnte. Über seine Forschungsarbeiten veröffentlichte Prof. Heinrich 300 Fachzeitschriftenbeiträge und 80 Übersichts- und Handbuchartikel. In seiner Abteilung wurden insgesamt 35 Diplomarbeiten, 35 medizinische und 49 naturwissenschaftliche Doktorarbeiten sowie 8 Habilitationen angefertigt. Seit 1990 werben Prof. Heinrich und seine Mitarbeiter mit Abstand die meisten DFG-Forschungsmittel der Medizinischen Fakultät ein. Zur Zeit sind in seiner Abteilung allein 18 Wissenschaftliche Mitarbeiter durch DFG-Projekte finanziert.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Univ.-Prof. Dr. Peter C. Heinrich, Institut für Biochemie der RWTH Aachen, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen, Telefon 0241/80-88830 oder -32, Fax 0241/80-82428, e-mail heinrich@rwth-aachen.de

Media Contact

Thomas von Salzen idw

Weitere Informationen:

http://www.rwth-aachen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer