Neuro(bio)chemiker tagen in Witten

Wissenschaftler aus Deutschland und Europa tauschen sich aus vom 28.-30. September 2006 an der Universität Witten/Herdecke, wie synaptische Plastizität auf der Ebene der Moleküle (Biochemie) funktionieren kann.

Man kann sich unter synaptischer Plastizität vorstellen, dass die Kabel der Nervenzellen durch Lernprozesse neu verdrahtet werden. In diesem Sinne ist die Alzheimer´sche Erkrankung als Kabelbrand im Gehirn zu begreifen. Die Tagung unter dem Titel „Molecular pathways in health and disease of the nervous system“ wird eröffnet vom Pionier der biochemischen Alzheimerforschung, Konrad Beyreuther.

„Wir erwarten ein weites Spektrum der derzeitigen Forschung auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung und der synaptischen Plastizität“, sagte Tagungsleiter Christian Kaltschmidt, Sprecher der GBM Studiengruppe Neurochemie. In diesem Zusammenhang werde es auch um die Rolle des Entzündungsregulators NF-kB im Nervensystem gehen, so Kaltschmidt, der zusammen mit Barbara Kaltschmidt an der Universität Witten/Herdecke dazu forscht. Weitere wichtige Themen sind die Signaltransduktion sowie die molekulare Zellbiologie des Nervensystems.

Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland 1,4 Millionen, meist ältere Menschen, an der tückischen Gehirnerkrankung Alzheimer, die mit dem schleichenden Verlust der Persönlichkeit einhergeht. Durch Proteinablagerungen im Gehirn, sog. Plaques, entsteht eine Art Kabelbrand und die Neuronen können Informationen nicht mehr weitergeben. Die Folge: Ganze Regionen des menschlichen Denkorgans sterben ab.

Die Tagung kann dazu beitragen verschiedene Arbeitsgebiete für zukünftige therapeutische Ansätze zusammenzubringen.

Pressekontakt: Dr. Olaf Kaltenborn, Tel.: 02302/926-848, -808

Media Contact

Dr. Olaf Kaltenborn Universität Witten/Herdecke

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

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