Hodgkin-Weltkongress in Köln

Patiententag und Jubiläumsfeier als Auftakt

Vier Tage lang ist Köln wieder „Hodgkin-City“, wenn am Samstag in Köln das internationale Hodgkin-Symposium beginnt, das die Deutsche Hodgkin-Lymphom Studiengruppe (DHSG) zum sechsten Mal ausrichtet. Die weltweit renommiertesten Experten zu diesem Thema treffen sich in diesen Tagen zum wissenschaftlichen Austausch und um gemeinsam das 25-jährige Bestehen der DHSG zu feiern und ihre beispielhafte Verbesserung der Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen für Patienten mit Hodgkin-Lymphom zu würdigen.

„Wir ruhen uns auf unseren Erfolgen aber nicht aus, sondern arbeiten weiter daran, neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln – besonders für die Patienten, die wir bisher noch nicht heilen können. Insgesamt versuchen wir, die Behandlung individueller zu gestalten, um die Patienten so aggressiv wie nötig, aber auch so schonend wie möglich behandeln zu können. Dazu gibt es aufregende und zukunftsträchtige Forschungsansätze, über die wir in den nächsten Tagen in verschiedenen international besetzten Workshops diskutieren wollen“, erklärte Kongresspräsident Professor Dr. Volker Diehl, der die DHSG seit 25 Jahren leitet, heute in Köln bei der Auftaktpressekonferenz des Symposiums.

Der Kongress beginnt am Samstag um 10.00 Uhr im Hauptgebäude der Universität zu Köln mit einem großen Patientensymposium, zu dem mehr als 400 Patienten erwartet werden. Experten berichten über Entstehung und Behandlung des Hodgkin-Lymphoms sowie über Spätkomplikationen der Therapie. Anschließend stehen sie den Patienten in Kleingruppen für Fragen zur Verfügung. Vertreter von Selbsthilfegruppen und ehemalige Patienten berichten über ihre persönliche Erfahrung mit der Krankheit und davon wie sie im Internet hilfreiche Informationen oder in einer Selbsthilfegruppe wertvolle Unterstützung gefunden haben.

Ralf Droste hat diese Unterstützung erfahren. Als bei ihm ein Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde und er eher zufällig von der Selbsthilfegruppe Morbus Hodgkin erfuhr, nahm er mit einer großen Portion Skepsis und einem Bild von „älteren Menschen, die sich gegenseitig bemitleiden und sich von ihren Krankheiten erzählen“, Kontakt auf. SStattdessen traf ich lauter nette Menschen unterschiedlichen Alters, die mir bereitwillig meine Fragen beantworteten und ansonsten Lebensfreude ausstrahlten“, berichtete der 43-jährige Familienvater. Zwei Jahre lang profitierte er von der Unterstützung durch die Gruppe, danach war es für ihn selbstverständlich, diese Arbeit weiterhin zu fördern und anderen Patienten ebensolche Hilfe zu gewähren. „Ziel der Gruppe ist es, Patienten vor, während oder nach der Therapie beizustehen und die mit der Erkrankung und deren Behandlung verbundenen Ängste und Probleme zu meistern“, so Droste. Dies geschieht durch persönlichen Kontakt bei Besuchen der Gruppen-Abende, am Telefon oder per Brief beziehungsweise E-Mail. Beim Patiententag im Rahmen des 6. Internationalen Hodgkin-Symposiums wird Droste vor einem größeren Publikum über seine Erfahrungen berichten und die Selbsthilfegruppe Morbus Hodgkin, die er heute gemeinsam mit Veronika Dick leitet, vorstellen.

Termine:

– Patiententag: 18. September 2004, 10-14 Uhr, anschließend Workshops
– Jubiläumsfeier der DHSG: 18. September 2004, 16.00 Uhr
– Eröffnungsempfang des Kongresses: 19.09.2004, 18.30 Uhr

Kongressorganisation: Cordula Heidecke, Tel.: 0221 – 478-86148, E-Mail: hodgkin2004@medizin.uni-koeln.de

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Antje Schütt idw

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