13. Internationales Heidelberger Anaesthesie-Symposium

Moderne „Fast-Track-Anaesthesie“ ist Wegbereiter für Operationserfolg

Wo stehen Anaesthesie und Intensivmedizin heute? Wie können Anaesthesisten den wachsenden Ansprüchen im Gesundheitswesen gerecht werden, dass Patienten möglichst schonend und schmerzfrei operiert und zügig wieder entlassen werden können? Die moderne „Fast-Track-Chirurgie“, die in den chirurgischen Kliniken Einzug hält, ist ohne eine „Fast-Track-Anaesthesie“, die den Patienten optimal auf die Operation vorbereitet, dabei begleitet und nachbetreut, nicht denkbar, eine enge Verzahnung für den raschen Erfolg einer Operation Voraussetzung.

„Eine Standortbestimmung zu diesem und anderen wichtigen anästhesiologischen Themen wird am kommenden Wochenende in Heidelberg vorgenommen“, sagt Privatdozent Dr. Markus Weigand, Oberarzt der Heidelberger Klinik für Anaesthesiologie. Rund 700 Anästhesisten und Intensivmediziner werden vom 19. bis 21. März 2004 zum XIII. Internationalen Heidelberger Anaesthesie-Symposium erwartet, das alle zwei Jahre unter der Leitung des Ärztlichen Direktors der Heidelberger Klinik für Anaesthesiologie, Prof. Dr. Eike Martin, stattfindet.

Ein wichtiger Bestandteil der „Fast-Track-Anaesthesie“ ist der differenzierte Einsatz schmerzstillender Medikamente. Statt Opiate ins Blut zu spritzen, werden einzelne Körperregionen oder Körperteile durch Regionalanaesthesie betäubt, der gesamte Organismus weniger belastet. „Dadurch können wir Nebenwirkungen wie mangelnde Darmfunktion nach der Operation und Atemprobleme vermeiden“, erklärt Privatdozent Dr. Bernhard Graf, Leitender Oberarzt der Heidelberger Klinik für Anaesthesiologie.

Entscheidend ist die umfassende Betreuung des Patienten durch das Anaesthesistenteam: Vor der Operation wird in der sogenannten „Prämedikations-Ambulanz“ der Heidelberger Klinik festgestellt, welche Narkosemittel angewendet werden, und der Patient dadurch optimal auf die Operation vorbereitet. Bei schweren Fällen wird gemeinsam mit den Chirurgen die Strategie von Narkose und Operation festgelegt.

Auch die individuell dosierte Verabreichung von Flüssigkeit während der Narkose ist wichtig für eine rasche Erholung nach der Operation: Wird zuviel Flüssigkeit in den Kreislauf gegeben, kann das Vernähen der geschwollenen Gewebe Schwierigkeiten bereiten, und der Patient muss nach der Operation große Flüssigkeitsmengen ausscheiden. Durch Medikamente oder Akupunktur soll verhindert werden, dass die Patienten nach der Operation unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Ein Akutschmerzdienst, der sich um die Schmerzbehandlung der operierten Patienten kümmert, ist rund um die Uhr für den Patienten im Einsatz.

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer