Wenn Bakterien hartnäckig haften – Fachtagung zum Thema "Biofilme"

Sie verursachen schwere Dauerinfektionen, verstopfen Durchflussleitungen in Fabriken, legen Kühltürme lahm und fressen sogar Stahl an: Biofilme aus Bakterien, die sich auf Oberflächen anlagern können, sind ein Phänomen, das die Forschung erst allmählich zu verstehen beginnt. Bei der Tagung „Biofilm – Prevention of Microbial Adhesion“ wollen Experten aus dem In- und Ausland aktuelle Erkenntnisse zu diesem facettenreichen Thema austauschen. Der Fachkongress findet zwischen 31. März und 2. April in Osnabrück statt. Veranstalter sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig (GBF) und die Universität Duisburg-Essen.

Unter einem Biofilm versteht man eine Lebensgemeinschaft verschiedener Bakterien-Arten, die sich in eine Schleimschicht einbetten und so hartnäckig auf Flächen haften können – ob im menschlichen Darm oder im Inneren eines Stahlrohrs. Besonders gefährlich wird ein solcher Biofilm beispielsweise, wenn er sich nach Operationen auf medizinischen Implantaten bildet, wie etwa künstlichen Gallengängen oder Prothesen. „Die Schleimschicht schützt die Bakterien sogar vor Antibiotika“, erklärt Biofilm-Forscher Dr. Dirk Wenderoth von der GBF. „Sie sind dann kaum mehr zu bekämpfen und bilden einen chronischen Infektionsherd.“

Wie sich ein solcher Film bildet und auf welche Weise die beteiligten Organismen dabei zusammenwirken: Diese Themen wollen die Wissenschaftler in Osnabrück erörtern. Eine zentrale Rolle wird dabei auch die sehr praxisnahe Frage spielen, wie man die Biofilm-Bildung von vorneherein verhindern kann – etwa mit Hilfe neuartiger Oberflächen-Materialien, die die Anheftung von Bakterien erschweren.

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Thomas Gazlig GBF

Weitere Informationen:

http://www.microbial-adhesion.de

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