Wie Nicht-Europäer den alten Kontinent erleben

Wie sehen Personen mit Migrationshintergrund das Zusammenleben in Europa und die Herausforderung pluraler Identitäten? Welche Aspekte erachten sie als entscheidend für den Zusammenhalt der europäischen Gesellschaft und wo sehen sie Handlungsbedarf? Diesen Fragen widmet sich das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH) mit den Vorträgen, Diskussionen und Aufführungen, die

vom 15. bis 17. Februar
bei den 12. Karlsruher Gesprächen
stattfinden. Das Motto lautet „Mein Europa – Dein Europa: Innenansichten von Nicht-Europäern“. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur, die nicht aus Europa stammen, ihren Lebensmittelpunkt aber in einem europäischen Land haben, befassen sich mit Integrationsfragen in Europa. Dabei stehen etwa das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und die Gefahr von Parallelgesellschaften im Mittelpunkt. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die Schirmherrschaft für die Karlsruher Gespräche 2007 und 2008 übernommen.

Zur Eröffnung trägt am Freitag, 15. Februar, Professor Dr. Shlomo Ben Ami vor, Vizepräsident des Toledo International Centre for Peace in Madrid. Als israelischer Außenminister von 2000 bis 2001 beschäftigte ihn die Palästina-Frage. Ben Ami war ein politischer Gegner von Shimon Peres und trat unter der Regierung von Ariel Sharon zurück.

Zum Auftakt des Symposiums am Samstag, 16. Februar, spricht der ägyptische Literaturwissenschaftler Professor Dr. Nasr Hamid Abu Zayd. Weil er den Koran kritisch deutet, musste er seine Ehe auflösen, zudem erhielt er zahlreiche Morddrohungen. Diese Vorkommnisse zwangen ihn 1995 ins Exil nach Holland. Zu Gast ist auch die Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Dr. Necla Kelek. Sie ist in der Türkei geboren und emigrierte im Jahr 1968 mit ihren Eltern nach Deutschland.

Mit auf dem Podium „Europäischer Integrationsrat“ am Sonntag, 17. Februar, sitzt der Soziologe, Wirtschaftswissenschaftler und Romanautor Dr. Azouz Begag, ehemaliger Minister für Chancengleichheit in Frankreich, dessen Eltern aus Algerien nach Frankreich kamen.

Das Abendprogramm der Karlsruher Gespräche besteht aus kulturell-künstlerischen Darbietungen, wie etwa der Filmnacht in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender ARTE im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Zu sehen sind vier Filme zum Thema europäische Integration. Der chinesisch-französische Künstler und Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian steht für ein Gespräch zur Verfügung und zeigt seinen Film La Silhouette sinon l'ombre (2006). Eine Ausstellung seiner Bilder wird im ZKM acht Wochen lang zu sehen sein. Gao ließ sich 1988 als politischer Flüchtling in Paris nieder und nahm 1998 die französische Staatsbürgerschaft an.

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg eG als Hauptsponsor und die Stadt Karlsruhe unterstützten die Veranstaltung erneut finanziell.

Das Programm:
Freitag, 15. Februar
15 Uhr: Interkulturelles Karlsruhe? Eine Stadterkundung auf den Spuren von Menschenrechten und Chancengleichheit, gefördert von der Landesstiftung Baden-Württemberg, Treffpunkt Museum beim Markt

19:30 Uhr: Eröffnung, SpardaEvent-Center (Baumeisterstraße 21)

Samstag, 16. Februar
9:30 Uhr: Symposium, IHK Karlsruhe, Saal Baden (Lammstraße 13-17)
19 Uhr: Vernissage zur Ausstellung „Gao Xingjian: Papier Tusche Film“, ZKM (Lorenzstraße 19)

20 Uhr: ARTE Filmnacht, ZKM

Sonntag, 17. Februar
11 Uhr: Matinee/Podiumsdiskussion, SpardaEvent-Center
15 Uhr: Interkulturelles Karlsruhe? Eine Stadterkundung (siehe Freitag)
17 Uhr: La Silhouette: Filmpräsentation und Gespräch mit Gao Xingjian, ZKM
20 Uhr: Jean-René Lemoine: Face à la Mère – Szenische Lesung in Zusammenarbeit mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, INSEL (Karlstraße 49b)

Das vollständige Programm der Karlsruher Gespräche findet sich auf www.zak.uni-karlsruhe.de im Internet.

Weitere Informationen:
ZAK
Ina Scholl, ina.scholl@zak.uka.de, Tel. 0721/608-7910 (Organisation)
Sigrid Peters, sigrid.peters@zak.uni-karlsruhe.de, Tel. 0721/608-8027 (Pressearbeit)
Diese Presseinformation ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar:
http://www.presse.uni-karlsruhe.de/8699.php
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news245585

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Dr. Elisabeth Zuber-Knost idw

Weitere Informationen:

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