Nickel-Recycling durch neue Pflanzenart

Pflanze: Hat erstaunliche Eigenschaften (Foto: Edwino S. Fernando; CC-BY 4.0)

Auf den Philippinen ist eine neue Pflanzenart entdeckt worden, die Metall aus dem Boden entzieht. Konkret lagert die Pflanze „Rinorea niccolifera“ Nickel in ihren Blättern ein, wie die Forscher der University of the Philippines Los Baños http://uplb.edu.ph berichten.

Die aufgenommenen Mengen sind dabei hundert bis tausend Mal so hoch wie bei anderen Gewächsen, ohne dass die Pflanze selbst darunter leidet – daher könnte sie dazu dienen, mit Metallen extrem verschmutzte Gebiete zu dekontaminieren.

Nickelaufnahme bei Pflanzen selten

Wegen der großen Nickelmengen, die aufgenommen werden können, wird die Pflanze zu den sogenannten Hyperakkumulatoren gezählt. Nur 0,5 bis ein Prozent der Pflanzen sind fähig, so viel von dem Schwermetall Nickel aufzunehmen, wie die Rinorea niccolifera.

Gefunden wurde sie von Professor Edwino Fernando und seinem Team auf Luzon, der größten Insel der Philippinen, deren Boden sehr reich an Schwermetallen ist.

Gerade für die Dekontamination von ehemaligen Minen und aktuellen Endlagern giftiger Stoffe wären solche Pflanzen hilfreich. Die amerikanische Environmental Protection Agency http://epa.gov hat bereits einmal eine Initiative gestartet:

Bei einem Entsorgungsplatz für chemische Waffen und Industrie-Chemikalien wurden 1996 Pappeln gepflanzt, die in den vergangenen 18 Jahren die gefährlichen Stoffe aus dem Boden entzogen haben.

Nickel wird wieder zurückgewonnen

Die Reinigung von mit Schwermetallen kontaminierten Böden ist aber noch nicht der einzige Vorteil von Rinorea niccolifera und ähnlichen Pflanzen.

Mit dem Prozess des Phytominings werden die von den Pflanzen intern gespeicherten Metalle wieder für den Menschen nutzbar gemacht: Aus dem Verbrennungsrückstand der Pflanzen kann dann wieder Nickel gewonnen werden.

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Marie-Thérèse Fleischer pressetext.redaktion

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