Innovative Anlage zur Säurerückgewinnung im Kaltbandwerk Krefeld gestartet
Mit einer weiterentwickelten Technologie bereitet die ThyssenKrupp Nirosta jetzt die verbrauchte Mischsäure aus den Glüh- und Beizanlagen im Kaltbandwerk Krefeld auf.
Mit Hilfe der neuen Regenerationsanlage können wertvolle Substanzen zurück gewonnen und dem Verarbeitungsprozess wieder zugeführt werden.
„Dieses innovative Verfahren bietet eine Reihe von Vorteilen für den Umweltschutz sowie für die Produktion und ist gleichzeitig auch wirtschaftlicher“, betont Michael Fitzek, Umweltbeauftragter der ThyssenKrupp Nirosta. Die Rückgewinnungsanlage hat im April ihren Betrieb aufgenommen und wird im Sommer ihre Optimierung abgeschlossen haben.
Im Produktionsprozess bei ThyssenKrupp Nirosta wird Säure eingesetzt, um die sogenannte Zunderschicht von der Oberfläche des geglühten Edelstahls abzutragen. Bei diesem Beizen wird eine Mischung aus Fluss- und Salpetersäure verwendet. Im Laufe der Zeit nimmt die Aktivität der Flüssigkeit ab und die „verbrauchte Säure“ muss regelmäßig durch frische ersetzt werden. Bislang wurde die Altsäure mit Kalkmilch neutralisiert, der entstehende Schlamm gepresst und deponiert, sowie das Abwasser der Kanalisation zugeführt.
Mit dem innovativen Verfahren des Anlagenbauers Andritz AG werden nun daraus in einem thermisch unterstützten Prozess Metalle und regenerierte Mischsäure zurück gewonnen und dem Beizprozess wieder zugeführt. „Damit stellt die Anlage im Grunde ein geschlossenes System dar“, so Gunther Hartmann, zuständiger Projektleiter bei der ThyssenKrupp Nirosta. „Durch die neue Aufbereitung können wir deutliche Einsparungen erzielen, die wir in der jetzigen Situation dringend benötigen.“
Diese Methode der Säurerückgewinnung bringt Vorteile in unterschiedlichen Bereichen: Das mengenmäßig geringere und zugleich stickstoffärmere Abwasser führt zu einem verbesserten Umweltschutz. Hinzu kommt der Rückgang der transportierten Säure- und Schlammmengen. Mit Hilfe der Altsäure-Regeneration wird auch der Kalkverbrauch deutlich vermindert werden. Weiterhin unterstützt die Säureaufbereitung die gleichmäßige Qualität im Beizprozess.
ThyssenKrupp Stainless AG
Erik Walner
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