Biologisch abbaubare Materialien europaweit von Deponien fernhalten

„Für den Klimaschutz kommt es darauf an, in ganz Europa biologisch abbaubare Materialien von Deponien fernzuhalten und Bioabfälle getrennt zu erfassen und zu verwerten. Das ist derzeit das wichtigste Ziel für die europäische Abfallwirtschaft“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, heute in Bonn zur Eröffnung einer Fachtagung zur Kosten- und Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft.

Berechnungen des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesumweltministeriums sind bereits im Jahr 2005 zu dem Ergebnis gekommen, dass der Verzicht auf die Deponierung von Hausmüll in 15 untersuchten europäischen Ländern Treibhausgasemissionen einsparen würde, die rund 74 Millionen Tonnen CO2 entsprechen. „Das wäre ein enormer Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Müller. Insgesamt könne das Reduzierungspotenzial der 15 betrachteten Staaten im Bereich der Siedlungsabfälle bis zum Jahr 2020 nahezu 134 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erreichen. Das entspräche immerhin 11 Prozent der von der EU bis zum Jahr 2020 vorgesehenen Treibhausgasminderung.

„Was für Europa gilt, trifft natürlich auch im globalen Maßstab zu. Weltweit gehören Siedlungsabfalldeponien zu den größten Emittenten Klima schädigender Gase. Deshalb sollte die herkömmliche Ablagerung von nicht-vorbehandelten Abfällen möglichst rasch der Vergangenheit angehören“, so Müller.

Zur Vorbehandlung von Siedlungsabfällen stehen die Abfallverbrennung und die mechanisch-biologische Behandlung zur Verfügung. Durch beide Verfahren wird erreicht, dass Umsetzungsprozesse in Deponien, bei denen Klima schädigende Gase entstehen, wirksam unterbunden werden. „Die Abfallwirtschaft in Deutschland kann noch mehr zum Klimaschutz beitragen, auch wenn durch die Beendigung der Ablagerung unbehandelter Abfälle seit Juni 2005 bereits rund 46 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden. Das ungenutzte Potenzial bei der Sammlung von Bioabfällen liegt beispielsweise immer noch bei rund 3 Millionen Tonnen pro Jahr“, sagte Müller.

Auch wenn der Trend bei der Nutzung von Bioabfällen künftig verstärkt zur Vergärung der Abfälle gehen wird, wird sich das Bundesumweltministerium nicht überhastet von der Kompostierung der Abfälle verabschieden. „Bioabfallkompost ist ein anerkannt hochwertiger Humuslieferant und kann damit der vielfach drohenden Humusverarmung von Böden entgegenwirken“, betonte Müller. Das Bundesumweltministerium will daher untersuchen lassen, welche Verwertungswege für die einzelnen Bioabfall-Ströme bei einer Gesamtbetrachtung ökologisch sinnvoll sind. Ziel ist, hieraus Empfehlungen für die Verwertung der Bioabfall-Ströme abzuleiten.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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