Kleinod von internationalem Rang

Grotten des Bagno Steinfurt werden konserviert:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert den Erhalt der Muschel-Grotten des ältesten erhaltenen freistehenden Konzertgebäudes Europas

Unter Führung der Stadt Steinfurt soll jetzt ein weiterer Schritt zum Erhalt eines Kulturdenkmals von internationalem Rang getan werden: Die Grotten des ältesten erhaltenen freistehenden Konzertgebäudes Europas, dem Bagno in Steinfurt (Nordrhein-Westfalen), werden in ihrer einzigartigen Ausschmückung restauriert und vor zukünftigen Umweltschäden bewahrt. Salze und Feuchtigkeit haben ihnen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugesetzt: Die beiden reich verzierten Grotten, die sich an den Stirnseiten des Konzertsaals befinden, sind in sehr schlechtem Zustand. „Einige der Muscheln, die sich an den über 225 Jahre alten Grottenwänden befinden, sind heute artengeschützt“, erläuterte Josef Feldmann, Justitiar der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, die das Projekt mit 47.000 Euro fördert. Man könne diese daher nicht mehr ersetzen. Feldmann übergab heute Franz-Josef Kuß, Bürgermeister der Stadt Steinfurt, das Bewilligungsschreiben der DBU.

Im 18. Jahrhundert war das Bagno, das heute wieder für Konzerte genutzt wird, als Teil der barocken Gartenanlage des Residenzschlosses von Burg Steinfurt erbaut worden. Die Konzertgalerie diente einst als Spielstätte der Hofkapelle. Die Grotten dieser Galerie seien zum großen Teil mit Muscheln und Schnecken ausgeschmückt. Durch aufsteigende Feuchtigkeit, mit der Salze und Schadstoffe in die Räume transportiert worden seien, seien die Grotten in großem Umfang geschädigt worden.

„Grundlage der komplexen Konservierung ist eine Diplomarbeit der Fachhochschule Köln, Fachbereich Restaurierung und Konservierung“, sagte Kuß. Die beiden Verfasserinnen hätten umfangreiche Erfahrungen bei der Restaurierung des Grottensaales in Pommersfelden (Bayern) sammeln können, auf die bei den Arbeiten im Bagno zurückgegriffen werden könne. Vor allem innovative Methoden wie der Einsatz eines Lasers zur Reinigung der Oberflächen sollten auch in Steinfurt angewendet werden. „Zunächst muss jedoch ein Salzprofil der beiden Grotten erstellt werden, um die Maßnahmen optimal an die Gegebenheiten anzupassen“, betonte Feldmann. Nach der Entsalzung von Mauerwerk und Putz sollten die Grotten durch eine Schutzverglasung von zukünftigen Schäden bewahrt werden. Die Mitarbeit einer der beiden Restauratorinnen in einer der ausführenden Firmen gewähre dabei die Kontinuität von Forschung und Praxis.

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Franz-Georg Elpers ots

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