Freiheit für den Rothirsch – zur Zukunft der Rotwildgebiete in Deutschland
Am 8. und 9. September 2006 veranstaltet die Deutsche Wildtier Stiftung in Berlin ihr drittes Rotwildsymposium. Im Fokus steht die Zukunft der amtlich festgesetzten Rotwildgebiete. Ziel des Symposiums ist es, gemeinsam notwendige Schritte im Bereich der Politik, Wissenschaft und Praxis zu erarbeiten und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Abschließend im Programm findet eine Exkursion ins „Tal der Hirsche“ nach Mecklenburg-Vorpommern zur Hirschbrunft statt.
Der Rothirsch lebt in Deutschland in 140 ausgewiesenen Rotwildgebieten. Damit ist sein Lebensraum auf nur noch 15 % seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes reduziert: Mit Grenzen, die zum Teil vor über 50 Jahren definiert und ausschließlich unter forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten gesetzt wurden. Wildbiologische Aspekte fanden damals keine Berücksichtigung. Der Rothirsch ist weitgehend in die Waldgebiete zurück gedrängt worden und wird durch Abschussregelungen an einem Wechsel zwischen den ausgewiesenen Gebieten gehindert. Für einen ursprünglichen Bewohner offener und halboffener Landschaften mit ausgeprägter Wanderbewegung alles andere, als ein artgerechter Lebensraum.
Die Referenten des Symposiums setzen sich daher mit Rotwildgebieten aus wildbiologischer, rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Sicht auseinander. Ein Blick in europäische Nachbarländer soll helfen, Ängste vor einer Auflösung der Rotwildgebiete abzubauen. Vertreter aus unterschiedlichen Bundesländern, Institutionen und Verbänden referieren über die politische Bedeutung, den gegenwärtigen Stand und über ihre Erfahrungen im Rotwildmanagement.
Die erstmalig im Rahmen des Rotwildwildsymposiums angebotene Exkursion führt in diesem Jahr nach Klepelshagen. Sie bietet die Möglichkeit, vor Ort Einblicke in das Rotwildmanagement des Naturerlebnisprojektes „Wildtierland“ der Deutschen Wildtier Stiftung zu erhalten. Beeindruckender Abschluss wird die Führung ins „Tal der Hirsche“ zur Hirschbrunft sein.
Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.
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