Wattenmeerkonferenz in Esbjerg

Bei der 9. Internationalen Wattenmeer-Konferenz im dänischen Esbjerg wurde heute die Anmeldung eines „Besonders Empfindlichen Meeresgebietes“ (Particularly Sensitive Sea Area – PSSA) bei der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) beschlossen. Ein PSSA ist ein sensibles Meeresgebiet, dass vor Schiffsunfällen geschützt werden muss. „Der Beschluss bleibt deutlich hinter unseren Forderungen zurück: Das Gebiet ist viel zu klein und sieht keine zusätzlichen Maßnahmen vor, wie Lotsen für Schiffe mit gefährlicher Ladung oder eine gemeinsame Einsatzzentrale bei Unfällen. Aber es ist ein erster Schritt für mehr Schutz vor Schiffsunfällen“, sagte Beate Ratter vom WWF. Das Wattenmeer und seine Umgebung ist mit 260.000 Schiffsbewegungen im Jahr eines der am meisten befahrenen Schifffahrtsgebiete der Welt. Ein Tankerunfall könnte zu einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer führen. Der WWF hat heute direkt vor der Konferenz eine Aktion für mehr

Schiffssicherheit veranstaltet. Dabei überreichten WWF -Aktivisten den Vertretern von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden symbolisch „Schutzschilder“ und forderten konkrete Maßnahmen gegen Ölunfälle.

Begrüßt wird vom WWF die Einrichtung eines „Wattenmeerforums“. Hier soll eine Vision über den Schutz des Wattenmeeres entwickelt werden, die den Regierungen vorgelegt wird. Dazu gehört auch die umweltverträgliche Entwicklung von Wirtschaftsbereichen wie Tourismus und Fischerei.

Ebenfalls ein kleiner Schritt zum Erfolg konnte beim Schutz des bedrohten Schweinswals erreicht werden: Die Minister einigten sich auf eine Reduzierung der Beifangrate, allerdings werden keine weiteren Schutzgebiete im Wattenmeer eingerichtet. Der WWF hatte gefordert, das Schweinswalschutzgebiet vor Sylt und Amrum bis Dänemark zu erweitern. Jährlich sterben allein im Wattenmeer und der südlichen Nordsee über 7.500 Schweinswale als Beifang in Fischernetzen, davon allein 7.000 in Dänemark. Die geplante Anmeldung des Wattenmeeres als „Weltnaturerbe“ haben die Minister aufgeschoben.

Auch bei anderen aktuellen Themen waren die Minister nicht erfolgreich: Die Muschelfischerei im Watt bleibt weiterhin viel zu intensiv, die Minister wollen erst auf der nächsten Konferenz im Jahr 2005 Entscheidungen treffen. Auch über die Standorte der geplanten Offshore-Windparks mit erheblichen Folgen für die Meeresnatur wollen die Länder sich nicht abstimmen.

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