Fast ausgerottet: Dickkopffliegen erfahren jetzt ungewohnte Aufmerksamkeit

Dickkopffliegen gehören zur Gattung der Rüttlerfliegen

Sie könnten Vorbild gewesen sein für Motorradfahrer, Ritter und Wikinger: Die Männchen der gemeinen Dickkopffliege lassen sich im Frühjahr einen Helm wachsen, der den nordischen Kämpen und den Rittern der Landstraße in nichts nachsteht. Silber glänzend und frisch gehörnt sind sie bereits für den Höhepunkt des Dickkopffliegenlebens – die Begattung.

Da die Dickkopffliegen zur Gattung der Rüttlerfliegen gehören, werden sie beim Geschlechtsakt vom Weibchen gehörig durchgeschüttelt. Das besonders weiche, weil gallertartige Gehirn der Männchen würde diese Erschütterungen ohne Schutzhelm nicht überleben: Ihr Hirn würde auslaufen. Eine glatte Fehlentwicklung von Mutter Natur, welche diese durch einen nachwachsenden Schutzhelm freundlicherweise wieder ausgleicht.

Das metallische Glänzen ist ganz wichtig, reflektiert es doch am Abend die untergehende Sonne – gerade dann, wenn die Weibchen auf Partnersuche gehen. Wer dann am besten glänzt und die dicksten Hörner trägt, ist bei den attraktivsten Weibchen besonders begehrt. Diese nehmen dann den Erwählten huckepack und tragen ihn in ihr Liebesversteck.

Weil dies meist auf saftigen Kuhweiden liegt, werden Dickkopffliegen oft Opfer der Überweidung unserer Wiesen, ein Effekt immer intensiverer Landwirtschaft. Auch deshalb engagiert sich der WWF für eine wieder geringere, naturnahe Beweidung unserer heimischen Wiesen.

Unterstützt wird die Umweltstiftung dabei von Englands neuer Popsirene April Joke (23). Im Video zu ihrem neuen Hit „The fly who loves me” zeigt sie die seltenen Dickkopffliegen ganz romantisch beim Liebesspiel. Weil die Tiere jedoch so selten geworden sind, mussten die Szenen elektronisch am Computer nachgestellt werden. Von jeder verkauften Single spendet die charmante Sängerin einen Betrag für das WWF-Projekt zur Rettung der Dickkopffliegen.

Inzwischen sind die bislang zu unbeachteten Dickkopffliegen auf dem Weg ins internationale Rampenlicht. Nach der Neuverfilmung von King Kong soll Ende des Jahres nun auch der Horror-Klassiker „Die Fliege“ endlich neu verfilmt ins Kino kommen. Diesmal mit einer ökologisch korrekten Fassung, welche die Fliegen nicht wieder als dumpfe, blutrünstige Monster verunglimpft, sondern sie als das zeigt, was sie in Wirklichkeit sind: feinsinnige, attraktive und liebevolle Partner und Mitgeschöpfe des Menschen.

Media Contact

WWF

Weitere Informationen:

http://www.wwf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer