Licht und Wärme todbringend für Korallen

Wie viel Stress halten Korallen aus, bevor sie ausbleichen oder gar sterben? Antworten auf diese Frage sollen Experimente der australischen James Cook University geben, die sich in der Nähe des Great Barrier Reef befindet.

Der Meeresbiologe Dr. Ken Anthony führt seine Versuche in einer Forschungsstation der James Cook University auf Orpheus Island durch. Die Kernfrage, der er dabei nachgeht, lautet: Wie wirken Licht und Temperatur beim Bleichen zusammen, und was geschieht, wenn andere Faktoren wie hohe Trübung des Wassers und Sedimentation hinzukommen? Dr. Anthony entwickelt und erprobt ein Risiko-Modell, mit dem sich die Sterblichkeit der Korallen und ihre Genesungsrate vorhersagen lässt.

Das Modell soll den kritischen Punkt voraussagen, an dem unterschiedliche Korallenarten mit den Stressfaktoren nicht mehr fertig werden, und klären, wie wahrscheinlich eine Genesung ist.

Stress besteht für Korallen in überdurchschnittlich hohen Temperaturen, in Licht und Sedimentation. Wenn diese Umweltfaktoren gleichzeitig auftauchen, wächst die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, dass die Korallen Fehlfunktionen entwickeln und sterben.

Die Bleichung setzt ein, wenn Korallen die kleinen Algen abstoßen, die sie für die Photosynthese benötigen. Dies kann während längerer Wärmeperioden oder längeren Zeiten mit starker Sonneneinstrahlung geschehen.

Die von der Bleichung betroffenen Korallen werden zwar weiß, sterben aber nicht immer, denn gebleichte Korallen können sich erholen. Wie gut ihnen das gelingt, hängt davon ab, zu welcher Art sie gehören.

„Die ersten Daten sprechen dafür, dass eine Kombination aus hohen Temperaturen und starkem Lichteinfall ernstere Folgen hat als, wenn Licht und Wärme einzeln auftauchen“, sagt Dr. Anthony.

Korallen, die in Gebieten mit hoher Wassertrübung leben, sind der Bleichung weniger stark ausgesetzt als Korallen in klarem Wasser, denn die aufgewühlten Sedimente fungieren als Lichtfilter.

„Im Moment konzentrieren wir uns vor allem auf die Korallensorte Acropora“, sagt Ken Anthony. „Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen ist sie der Bleichung gegenüber besonders sensibel und zum zweiten repräsentiert sie einen großen Teil der Artenvielfalt am Great Barrier Reef.“

Für Fragen und Fotowünsche steht die Pressereferentin der James Cook University, Joanna Mather, in englischer Sprache zur Verfügung
E-Mail: joanna.mather@jcu.edu.au
Telefon +61 7 47 81 – 48 22 und +61 41 13 661 332.

Das Office of Higher Education Queensland wird in Deutschland durch das International Education Centre (IEC Online) vertreten. IEC Online informiert und berät über Studienmöglichkeiten in Queensland und steht für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten gerne zur Verfügung. Kontakt: Hilka Leicht, Tel. 030 / 20 45 86 87, E-Mail: presse@ieconline.net, Internet: www.ieconline.net

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer