Innovatives Verfahren zur Bodensanierung entwickelt

EnBW: „Elektrokinetische Bodensanierung erfolgreich“

Innovative Sanierungstechnik erweitert Angebot im EnBW Geschäftsfeld Entsorgung

Dank elektrokinetischer Verfahren können Altlasten wirksam rekultiviert und verunreinigte Böden saniert werden. Dies belegt ein mit Unterstützung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG vom Institut für Angewandte Geologie der Universität Karlsruhe entwickeltes Sanierungskonzept. Weiterer Partner eines von der EnBW Tochtergesellschaft ELS Genius geleiteten Demonstrationsprojekts in Pforzheim war das Ingenieurbüro Fader in Karlsruhe. Die Funktionsfähigkeit und Marktreife der Neuentwicklung belegen verschiedene erfolgreich verlaufene Tests. Dabei konnten mit dem elektrokinetischen Verfahren die Schadstoffkonzentrationen in den Böden um bis zu 75 Prozent bezogen auf die Anfangskonzentration reduziert werden. Ein wesentlicher Vorteil des innovativen Verfahrens ist, dass auch Schäden unter Gebäuden saniert werden können. Da das Verfahren für die Sanierung gering durchlässiger Böden und Böden mit abwechselnd fein- und grobkörnigen Schichten gut geeignet ist, schließt es eine Lücke bei der sogenannten In-Situ-Sanierungstechnik. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass das kontaminierte Erdreich nicht bewegt und direkt vor Ort behandelt werden kann.

Bei der elektrokinetischen Bodensanierung werden speziell entwickelte Elektrodenpaare in den kontaminierten Untergrund eingebracht und durch Anlegen einer Gleichspannung ein elektrisches Feld erzeugt. Dieses elektrisches Feld bewirkt, dass die im Porenwasser des Untergrunds gelösten polaren und unpolaren Schadstoffe zu den eingebrachten Elektroden wandern, wo sie gesammelt und entfernt bzw. gebunden („immobilisiert“) werden können. Die im Rahmen des neuen Verfahrens speziell entwickelten Horizontalfilterelektroden wiesen ihre Funktionsfähigkeit bei Testfeldern in Söllingen, Pforzheim und Chemnitz für die Beseitigung der Kontaminanten Chromat und Phenole nach. Auch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe, die aufgrund ihrer zahlreichen Einsatzmöglichkeiten – unter anderem als Lösemittel – die am häufigsten nachgewiesene Schadstoffgruppe in Grundwasser und Boden sind, konnten erfolgreich reduziert werden. Zudem vermeidet das Verfahren die bei konventionellen Sanierungstechnologien durchaus üblichen Umweltbelastungen in Form von Staub, Schadstoffen und Lärm.

„Mit den erzielten Testwerten und der nachgewiesenen Funktionsfähigkeit des elektrokinetischen Verfahrens sind wir sehr zufrieden“, so die Bewertung von Dr. Wolfram Münch, Leiter des Bereichs Forschung, Entwicklung und Demonstration der EnBW. „Da zeitgleich zur EnBW auch unser Energiepartner EDF positive Erfahrungen auf dem Feld der elektrokinetischen Verfahren gesammelt hat, verfügen wir nun über ein umfassendes Wissen, das eine wichtige Ergänzung im Produktangebot unserer im Entsorgungsbereich tätigen Tochtergesellschaften ist.“ Künftig soll die elektrokinetische Bodensanierung von dem zur EnBW Tochter U-plus Umweltservice AG gehörenden Unternehmen S-plus angeboten werden. Dr. Dieter Krämer, bei U-plus für innovative Entsorgungstechniken verantwortlich, sieht in der elektrokinetischen Bodensanierung ein großes Potential, das durch weitere Entwicklungsvorhaben ausgebaut werden soll: „Insbesondere unseren Gewerbe- und Industriekunden können wir damit eine innovative und effiziente Sanierungstechnologie anbieten.“ Schwerpunkte künftiger Entwicklungsprojekte sind Verfahren zur Dekontamination von Industrieschlämmen und Filterstäuben unterschiedlicher Herkunft. Derzeit würden diesbezüglich mehrere Studien zur Machbarkeit und entsprechende Voruntersuchungen an verschiedenen Standorten durchgeführt.

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ots

Weitere Informationen:

http://www.enbw.com

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