Stopp für illegalen Mahagoni-Handel

Zähes Ringen um internationalen Schutz und Handelsembargo

Die Delegierten bei der internationalen Artenschutz-Konferenz CITES haben Verträge zur Unterbindung des Handels von Bigleaf-Mahagoni sowie von weiteren stark gefährdeten Tierarten wie Schildkröten unterzeichnet. Das berichtet BBC-Online. Das UN-Treffen hat auch Bestimmungen zum Schutz von Walen und Haien angekündigt. Die Konferenz geht Ende der Woche in Santiago de Chile zu Ende.

Als besonders erfolgreich bezeichneten die Umweltschützer aber den Schutz der Mahagoni-Bäume. Der internationale Handel mit Bigleaf-Mahagoni wird verboten, da diese Pflanze auf die Liste der gefährdeten Arten genommen wird. Dadurch werden auch Mahagoni-Bestände in den Urwäldern Amazoniens verstärkt vor illegalen Schlägerungen geschützt. Die Zahl der Bäume ist in den vergangenen Jahren durch eine Zunahme der Möbelproduktion rapide gefallen. In Zentralamerika sind die Bestände um 60 Prozent zurückgegangen, in Südamerika um 30 Prozent. Mit den Vereinbarungen hoffen die Umweltschützer, dass die Reegenwälder generell besser geschützt werden.

Auch 26 Schildkröten-Arten, die hauptsächlich in Asien vorkommen, werden durch internationale Gesetze geschützt. Viele der Arten stehen bereits auf den roten Listen, dennoch blüht der internationale Handel, insbesondere nach China. Ein zentrales Anliegen der Umweltschützer ist auch das rasche Abnehmen der Schildkröten in Vietnam zu stoppen. In dem südostasiatischen Staat kommen 23 Schildkröten-Arten vor. Viele Tiere werden illegal gefangen, weil die Tiere in Luxus-Restaurants in China immens hohe Preise erzielen. Insgesamt soll allein der illegale Handel mit Schildkröten aus Vietnam um die fünf Mio. Dollar pro Jahr betragen.

Dem Handel mit Seepferdchen, die als besondere Heilmittel in Ostasien gelten und als Aquarientiere beliebt sind, wurde der Riegel aber nicht vorgeschoben: Die Delegierten einigten sich aber dahingehend ein internationales Monitoring der 32 Spezies zu betreiben. „Ein Kilo Seepferdchen bringt auf dem Markt wesentlich mehr als ein Kilo Silber“, erklärte Amanda Vincent, Wissenschaftlerin und Vorsitzende des „Project Seahorse“. Rund 105 Staaten der Welt haben Ozeane vor der Türe, in denen Seepferdchen vorkommen. Die Menge der entnommenen Tiere sei aber im Hinblick auf das Nachwachsen der Population überproportional hoch, so Vincent. Abgeblitzt bei der Konferenz, die heute, Freitag, zu Ende geht, sind die Anträge zum Schutz der Geckos in Neuseeland und der Sri Lanka „Pink-Schmetterlinge“.

Die Delegierten haben afrikanischen Ländern den Verkauf von Elfenbein aus den Lagerbeständen natürlich verendeter Elefanten gestattet. Damit wurde erstmals seit 13 Jahren das Handelsembargo mit dem wertvollen Tierprodukt teilweise aufgeweicht. Umweltschutzorganisationen warnen aber davor, dass dies zu einer Zunahme von illegalen Elfenbeinhandel führen könnte, da die Herkunft der Elefantenstoßzähne nur schwer nachvollziehbar ist.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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