Telekommunikationsunternehmen drängen in neue Geschäftsfelder vor

Die Kunden werden dieses Engagement in unerwarteten Lebensbereichen zu sehen bekommen, denn die Anbieter wollen dabei verstärkt in fremde Branchen vorstoßen. So sind Investitionen in Energieversorgungsangebote, moderne Haustechnik bis hin zu Gesundheitsdienstleistungen vorgesehen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Branchenkompass 2011 Telekommunikation“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

„Immer mehr Bereiche des täglichen Lebens werden durch die fortschreitende Digitalisierung vernetzt“, sagt Peter Hascher, Telekommunikationsexperte bei Steria Mummert Consulting. „Das eröffnet gerade Telekommunikationsunternehmen große Chancen in Geschäftsfeldern, die bisher außerhalb der eigenen Aktivitäten lagen, wie beispielsweise der Verkehrssektor, die Energieversorgung oder das Gesundheitswesen. In diesen Lebensbereichen ist die technologische Entwicklung rasant: Die Infrastruktur wird immer weiter ausgebaut und natürlich wollen die Telekommunikationsunternehmen davon profitieren.“

43 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte planen, sich im Bereich Infrastruktur und Vernetzung zu engagieren: Bei Smart-City-Projekten sammelt beispielsweise ein Netz von vielen tausend Sensoren eine Vielzahl urbaner Daten. Ausgerüstet mit diesen Informationen können intelligente Verkehrssysteme erfolgreich Staus verhindern oder dabei helfen, Emissionen einzusparen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Smart-Grid-Projekte: Intelligente Stromnetze ermöglichen eine Kommunikation zwischen Erzeugern, Stromspeichern und Nutzern, so dass nur so viel Energie wie nötig verbraucht wird. 35 Prozent der Telekommunikationsanbieter wollen in diesem Geschäftsfeld investieren. Außerdem locken Anwendungen in der modernen Haustechnik: So könnten beispielsweise Lichtanlagen mit Jalousien kommunizieren und sich miteinander abstimmen. Darüber hinaus nehmen Telekommunikationsunternehmen Gesundheitsdienstleistungen ins Visier. So verfügt beispielsweise die Deutsche Telekom bereits über Angebote zur telemedizinischen Patientenbetreuung von Diabeteserkrankungen.

Investitionen in neue Geschäftsfelder:

Infrastruktur und Vernetzung 43,0 %
Energie 35,0 %
Mobilität 27,0 %
Haustechnik 26,0 %
Gesundheit 24,0 %
Finanzdienstleistungen 17,0 %
Automotive 12,0 %
Ein weiteres Wachstumsfeld für die Branche sind Finanzdienstleistungen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones dürften sich mobile Bezahldienste am Markt durchsetzen. Die Zusammenarbeit der drei großen Mobilfunkanbieter Vodafone, Telefónica O2 und Deutsche Telekom beim Bezahldienst mpass ist ein deutliches Signal in diese Richtung.

Hintergrundinformationen

Im Oktober und November 2010 befragte das Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100 Führungskräfte der größten Telekommunikationsunternehmen Deutschlands zu den Branchentrends sowie zu Strategien und Investitionszielen bis 2013. Die Entscheider repräsentieren die wichtigsten Unternehmenskategorien in der deutschen Telekommunikationsbranche. forsa führte die Befragung in Form von Computer Assisted Telephone Interviews (CATI) durch.

Media Contact

Birgit Eckmüller Steria Mummert Consulting

Weitere Informationen:

http://www.steria-mummert.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer