Suche nach dem Kick ist angeboren

Es ist den Genen zu verdanken, dass manche Menschen stets auf der Suche nach Nervenkitzel sind, andere wiederum nicht. Das berichten Forscher der University of Minnesota in der Zeitschrift „Psychological Science“. Sie konnten zeigen, dass der Botenstoff Dopamin, der in engem Zusammenhang mit Risikobereitschaft steht, von einer Gruppe von Genmutationen gesteuert wird.

„Wie sich diese Veranlagung zeigt, hängt ganz davon ab, wie man sie kanalisiert. Manche Menschen nehmen Drogen, manche werden Künstler“, erklärt die Studienautorin Jaime Derringer.

Risiko ist Teil des Charakters

Die Forscher nahmen acht Gene unter die Lupe, die für ihren Einfluss auf den Neurotransmitter Dopamin bekannt sind. Bei diesen suchten sie nach speziellen Mutationen, bei denen nur ein Buchstabe der DNA verändert ist – sogenannte Einzelnukleotid-Polymorphismen. Im Gentest von 635 Menschen entdeckten sie hier 273 verschiedene derartige Mutationen. Diese verglichen sie mit Ergebnissen eines Tests, der die Vorliebe dieser Personen für Nervenkitzel erhoben hatte.

Es gelang, zwölf Mutationen zu bestimmen, die in Summe vier Prozent des Unterschiedes an Sensationslust erklären können. „Das klingt nach sehr wenig, ist jedoch für eine genetische Studie erstaunlich viel. Bei einer derart kleinen Zahl untersuchter Menschen lässt sich sonst kaum ein derart signifikanter Effekt feststellen“, so Derringer. Auf ähnliche Weise lassen sich nach Angaben der Forscher auch weitere Zusammenhänge zwischen Biologie und Verhalten überprüfen, etwa zwischen Dopamin und Kokainsucht oder Serotonin und Depression. Ein frühes Screening könnte Risikogruppen identifizieren und ihnen frühzeitige Hilfestellungen ermöglichen.

Jugendliche sind waghalsiger

Wie viel Risiko Menschen bereit sind auf sich zu nehmen, ist jedoch auch vom Lebensalter beeinflusst. Neurowissenschaftler haben kürzlich gezeigt, dass besonders Jugendliche hohes Vergnügen daran empfinden, in einer Situation mit viel Glück davonzukommen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100325028/ ).

„Pubertierende entscheiden sich bewusst für Risiko, nicht etwa weil sie wie Kinder dessen Folgen noch nicht abschätzen könnten“, so Studienautorin Stephanie Burnett vom University College London http://ucl.ac.uk gegenüber pressetext. Das erkläre das Paradoxon, dass der Mensch zum Zeitpunkt der besten Körpergesundheit auch hohe Sterblichkeit und Morbidität aufweist.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www1.umn.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer