Studie unterstreicht Qualität der kleinen Fächer an Unis und gibt Handlungsempfehlungen zu ihrer Stärkung

Eine aktuelle Studie macht den so genannten kleinen Fächern an nordrhein-westfälischen Universitäten Mut: „Die kleinen Fächer sind gut in der Lehre, teilweise Spitze in der Forschung und absolut unverzichtbar für unsere Unis und unsere Gesellschaft“, fasste Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart die Ergebnisse der Evaluation zusammen, die eine hochkarätige Expertenkommission unter dem Vorsitz des Historikers Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke im Auftrag des Ministeriums erstellt hatte.

Pinkwart startete im Anschluss an die Vorstellung der Studie eine Rundreise der untersuchten Universitäten, um sich mit Fachvertretern über die Handlungsempfehlungen der Gutachter auszutauschen. Erste Ziele waren die Standorte Münster und Bochum.

Die kleinen Fächer, oft auch Exoten- und Orchideenfächer genannt und mehrheitlich aus den Geistes- und Kulturwissenschaften stammend, haben ihren Namen daher, dass sie oft nur über eine einzige Professur und vergleichsweise wenige Studierende verfügen. In der jüngeren Vergangenheit war immer wieder die Sorge geäußert worden, kleine Fächer mit ihren ohnehin schwierigeren Ausgangsbedingungen könnten im Zuge aktueller Hochschulreformen in ihrer Existenz bedroht sein. „Das Gegenteil ist der Fall. Kleine Fächer gehören gerade für die Traditionsuniversitäten zum Selbstverständnis und werden tendenziell eher ausgebaut“, sagte Pinkwart bei der Präsentation der Studie am Dienstag in Düsseldorf.

So hat das Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Köln zum 1. Juli einen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben – „allein wegen der aufwändigen Antragstellung fast eine Sensation für ein kleines Fach“, so Pinkwart. Die Altamerikanistik in Bonn glänzt mit internationaler Reputation und hohen Drittmitteleinnahmen. An der Uni Münster war es einer der Forschungsverbünde unter Beteiligung von kleinen Fächern, der bei der Exzellenzinitiative zu den Gewinnern zählte. Die Uni Bochum stärkt derzeit ihren religionswissenschaftlichen Schwerpunkt mit neuen Professuren für Judaistik und die Religionen Ostasiens.

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André Zimmermann idw

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