Medienwelt 2020: Vernetzt und virtualisiert

Herr B. ist im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Auf der Autobahn übernimmt das automatische Fahrzeugassistenzsystem die Steuerung. Herr B. liest währenddessen seine E-Mails und diktiert Texte in das eingebaute Spracherkennungssystem. Per Videoverbindung fragt er seinen Sohn, ob er mit ihm abends zum Public-Viewing eines Fußballspiels auf einer 3D-Leinwand gehen möchte…

So beginnt eines der Szenarien des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung.

In insgesamt vier Szenarien für das Forschungsprojekt FAZIT (http://www.fazit-forschung.de) wirft das Karlsruher Institut einen Blick ins Jahr 2020 und zeigt, wie sich unser Leben unter dem Einfluss künftiger Informationstechnologien und Medien verändert. Herr B. ist der Protagonist in einem fiktiven Szenario, das sich „Der souveräne Nutzer in einer vernetzten Welt“ nennt. Darin sind die Menschen vielfältig vernetzt und von adaptiven Systemen umgeben, die Informations- und Kommunikationsbranche ist zur Leitbranche in Baden-Württemberg geworden – „ein positives und wünschenswertes Szenario“, sagt Projektleiter Bernd Beckert.

In allen Szenarien gewinnen unabhängige Communities an Bedeutung, IT-basierte Aufgaben werden zunehmend aus Unternehmen ausgelagert, auch in andere Länder. Unterschiede zwischen optimistischen und pessimistischen Zukunftsbildern ergeben sich vor allem bei der Akzeptanz neuer Medien und IT-Dienstleistungen und bei den Auswirkungen auf die IT-Branche in Baden-Württemberg.

Generell sieht Projektleiter Beckert das Bundesland mit seiner hohen Innovationskraft und exzellenten Basis in der Forschung gut aufgestellt. Damit optimistische Szenarien Wirklichkeit werden können, gelte es dennoch einige Herausforderungen zu bewältigen. So müsse die Internationalisierung der IT-Branche vorangetrieben, konvergente Angebote aus klassischen und neuen Medien entwickelt und technische Infrastrukturen geschaffen werden.

Der Szenarienbericht „Die IT- und Medienwelt in Baden-Württemberg im Jahr 2020“ des Fraunhofer ISI ist im Rahmen von FAZIT entstanden, dem „Forschungsprojekt für aktuelle und zukunftsorientierte Informations- und Medientechnologien und deren Nutzung in Baden Württemberg“. Projektträger ist die MFG Stiftung Baden Württemberg, Projektpartner sind ZEW und Fraunhofer ISI. Der vollständige Bericht steht unter folgender Adresse zur Verfügung:

http://www.fazit-forschung.de/szenarien.html

Kontakt: Dr. Bernd Beckert
Telefon: 0721 / 6809 – 171
E-Mail: bernd.beckert@isi.fraunhofer.de
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik, Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme, Politik und Regionen, Regulierung sowie Innovations- und Technologiemanagement und Vorausschau.

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Bernd Müller Fraunhofer-Gesellschaft

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