Fruchtfliegen können zählen lernen
Nicht nur der Mensch oder Tiere mit hochentwickeltem Gehirn schaffen es, ein Verständnis für Zahlen zu entwickeln. Selbst Fliegen können Nummern von Dingen unterscheiden – wenn auch noch nicht durch einmaliges oder wiederholtes Einüben, sondern über den Weg der Evolution. Derartige Studienergebnisse haben US-Evolutionsbiologen um Tristan Long auf einem Kongress ihrer Zunft in Kanada dargelegt.
Blitze und Schütteln
Überprüft wurde die gezielte Nutzung von numerischer Information, die über das Offensichtliche – nach dem Schema „ein ganzes Rudel Wölfe ist gefährlicher als ein Einzeltier“ – hinausgeht. Dazu testeten die Forscher eine Gruppe von Fruchtfliegen (Drosophila), denen sie 20-Minuten-Trainings verpassten. Die Insekten mussten dafür Lichtblitze über sich ergehen lassen und wurden bei einer bestimmten Anzahl dieser Stimuli jeweils mittels elektrischer Zahnbürste heftig geschüttelt.
So lange sie auch geblitzt und geschüttelt wurden, lernten die Fliegen nicht, die Zahl der Blitze mit dem Geschütteltwerden zu assoziieren und darauf entsprechend zu reagieren. Anders war dies jedoch, als die Forscher das Training auch beim Nachwuchs der Tiere und wiederum deren Nachwuchs wiederholten: Nach 40 Generationen Belästigung mit Negativ-Reizen gelang es den Fruchtfliegen endlich, die unterschiedliche Blitzzahl eindeutig zuzuordnen.
DNA-Änderung
Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler nun herausfinden, welche Änderungen das Training in der DNA der Tiere bewirkt. „Es könnte zu einem besseren Verständnis verhelfen, warum manche Menschen mit Rechenschwäche Zahlen nicht unterscheiden können oder selbst einfachste Mathematik nicht verstehen“, behaupten die Forscher.
Weitere Infos unter http://bit.ly/LLVexD
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.confersense.ca/Evolution2012Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen
Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…
Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen
In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…
Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn
Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…