Fokussierung auf Kernkompetenzen treibt Implementierung des 4PL-Konzeptes voran

Fourth Party Logistics (4PL)-Partnerschaften sollen effektives Kosten- und IT-Management unterstützen


Ein globales Supply Chain Management avanciert mehr denn je zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der zunehmend internationalisierten Wirtschaft. Das belegt eine aktuelle Frost & Sullivan Analyse: Demnach messen rund 80 Prozent der befragten Unternehmen aus verschiedenen Branchen dem Outsourcing von logistischen Dienstleistungen an spezialisierte externe Partner – wie etwa 4PL-Provider, die als Dienstleister für Industrie und Handel die Planung, Koordination und Steuerung von logistischen Prozessen übernehmen – eine sehr hohe Bedeutung bei.

Die Gründe dafür reichen von der Reduzierung der Logistik-Kosten sowie zunehmender Globalisierung bis hin zur verstärkten Konzentration auf Kernkompetenzen, und wurden über alle Branchen hinweg als bestimmende Faktoren für das Eingehen einer 4PL-Partnerschaft angegeben.

„Die heute zunehmend komplexeren logistischen Ketten machen es allzu oft schwer, so auf die Nachfrage zu reagieren, wie es etwa durch ein lokales Management möglich wäre. Damit gehen Unternehmen ein Risiko ein,“ erklärt Frost & Sullivan Analyst Sharat Satyanarayana. „Bei dem 4PL-Konzept indes überträgt sich das Risiko hinsichtlich des Besitzes und des Managements logistischer Assets auf den Dienstleister, und die Muttergesellschaft kann sich voll auf ihre geschäftlichen Kernkompetenzen konzentrieren.“

Vertrauen und Neutralität machen Partnerschaften aus

Allerdings ist das Eingehen einer Partnerschaft mit einem 4PL-Provider nicht immer unproblematisch. Wenn es darum geht, Leistungspläne zu entwickeln und geeignete Teambildungs- und Wechselstrukturen in punkto Personal zu schaffen, ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit unbedingte Vorraussetzung. Zusätzlich muss der Dienstleister Neutralität schaffen und wahren.

„Von 4PL-Partnern wird erwartet, dass sie ein bereits etabliertes Netzwerk innerhalb des Geschäftsbereichs des Kunden haben, und so einen sanften Übergang zum neuen Konzept gewährleisten können,“ sagt Herr Satyanarayana. „Ein anderes Schlüsselkriterium für die Wahl eines 4PL-Partners ist die Reichweite der globalen beziehungsweise pan-europäischen Präsenz und der Grad technischer Expertise, der den Bedürfnissen des Kunden entspricht.“

Während einige der von Frost & Sullivan befragten Unternehmen für den Schritt zum 4PL-Konzept eine erweiterte Zusammenarbeit mit einem bereits bestehenden 3PL (Third Party Logistics)-Partner bevorzugen, setzen andere für bestimmte Geschäftsbereiche oder geographische Gebiete einen so genannten Lead Logistics Provider (LLP) ein. Dieser übernimmt alle Logistikprozesse eines Unternehmens und ist im Idealfall für seinen Kunden auf regionaler oder sogar globaler Ebene der einzige Ansprechpartner in Sachen Logik.

Als wichtige Faktoren bei der Auswahl eines zukünftigen Unternehmens wurden ein hohes Maß an Vertrauen, das teilweise auf früheren gemeinsamen Geschäftserfahrungen basiert, und ein klares Verständnis für die jeweiligen Geschäftsmoral und -kultur des Kunden genannt.

Erweitertes 4PL-Leistungsspektrum gefragt

Daneben hat die Umfrage ergeben, dass Bedarf an einem umfassenderes 4PL-Dienstleistungsportfolio besteht, das Transport- beziehungsweise Frachtmanagement, Lagermanagement, Absatzmanagement und die Beschaffung von Rohmaterialien abdeckt. Ein effektives IT-Management indes soll die Bereitstellung von Eventmanagement über die Logistik-Kette, Vernetzung, Frachtprüfungsverarbeitung, Kundenbeziehungsmanagement-Systeme und Lagerungssysteme sicherstellen.

„Im Durchschnitt ziehen es Kunden aller Branchen vor, die Kontrolle über wichtige Entscheidungen wie die übergreifende Supply Chain-Strategie, zu integrierende Partnerunternehmen, größere Veränderungen und die 4PL-Allianz selbst im Unternehmen zu behalten,“ bemerkt Herr Satyanarayana.

Besonders viele 4PL-Partnerschaften, so die Erhebung, gibt es in der Automobilindustrie und die FMCG-Branche (Fast Moving Consumer Goods). Dabei setzen die Unternehmen zumeist auf bestehende 3PL-Partnerschaften, die nunmehr zu 4PL-Diensten ausgebaut werden.

3PL-Dienstleister entwickeln sich zu 4PL-Partnern

Innerhalb des Fahrzeugsektors sind 4PL-Partner – zusätzlich zu der erwarteten operativen beziehungsweise taktischen Perspektive – gefragt, Empfehlungen auch auf strategischer Basis abzugeben. Vorschläge zur Optimierung des Transports, der IT-Infrastruktur und die Synchronisierung sämtlicher Prozesse entsprechend der Marktentwicklung werden von Unternehmen im Rahmen einer engen Partnerschaft ebenfalls als wichtig bewertet.

Logistik gilt im FMCG-Bereich zwar nicht als vorrangig entscheidender, aber dennoch als wichtiger Faktor. Auch hier bauen die Unternehmen bestehende 3PL-Kooperationen aus, wobei die oberste Priorität bei dem Management von Dienstleistungen im Bereich Personal und Ressourcen liegt.

„4PL-Dienstleister müssen ihrerseits das potentielle Kundenunternehmen bewerten, bevor sie Kontakt aufnehmen und eine Partnerschaft vorschlagen,“ sagt Herr Satyanarayana. „Zudem ist es von großem Vorteil für Serviceunternehmen, sich Kenntnisse über neue EU-Richtlinien, Tarife und Sicherheitsvorschriften anzueignen, um die Kunden in sämtlichen Aspekten aktiv unterstützen zu können.“

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern eine kostenfreie Einführung in die Analyse „Next Generation Supply Chain Strategies in Europe: Customer Attitudes and Perceptions Towards Fourth Party Logistics Engagements and Opportunity Assessment for a Business Case“ (B388-18) in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen unter Angabe von Name, Firmenname, Position, Telefonnummer, Email-Adresse, Stadt und Land können gerichtet werden an Janina Hillgrub, Corporate Communications (Janina.Hillgrub@frost.com).

Titel der Analyse: Next Generation Supply Chain Strategies in Europe: Customer Attitudes and Perceptions Towards Fourth Party Logistics Engagements and Opportunity Assessment for a Business Case (B388-18)

Frost & Sullivan ist eine weltweit tätige Unternehmensberatung, die ihre Kunden bei allen strategischen Entscheidungen zur lokalen als auch globalen Ausweitung der Geschäftsaktivitäten unterstützt. Analysten und Berater erarbeiten pragmatische Lösungen, die zu überdurchschnittlichem Unternehmenswachstum verhelfen. Seit mehr als vierzig Jahren in unterschiedlichen Branchen und Industrien tätig, verfügt Frost & Sullivan über ein einzigartiges Spektrum an Dienstleistungen und einen enormen Bestand an Marktinformationen. Frost & Sullivan arbeitet mit einem Netzwerk von mehr als 1000 Industrieanalysten, Beratern und Mitarbeitern und unterhält 25 Niederlassungen in allen wichtigen Regionen der Welt.

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