Deutsche Händler forcieren Online-Vertrieb

Studie: Verkäufe ins Ausland zahlen sich aus

Deutschlands Händler wollen den Verkauf im Internet weiter ausbauen. 84,4 Prozent der reinen Online-Händler und 69,4 Prozent der Offline-Händler mit zusätzlichem Online-Verkauf werden 2005 in den Vertrieb via Internet investieren. Über die Hälfte der Händler rechnen mit einem wachsenden Anteil des Online-Umsatzes. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „E-Commerce 2004“, welche die Deutsche Postbank AG diesen Herbst in Auftrag gegeben hatte.

Bei der von Europressedienst Research durchgeführten Studie wurden deutschlandweit 264 Online-Händler und 1.020 Privatpersonen befragt. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten Händler erwarten einen steigenden Online-Anteil am Gesamtumsatz. Sehr optimistisch seien Händler, die bisher nur einen kleinen Teil ihres Gesamtumsatzes im Internet erzielen. Dies treffe in erster Linie auf die größeren Unternehmen zu. Diese Unternehmen seien auch insgesamt zuversichtlicher als die kleineren. Zwei Drittel (66,7 Prozent) der Firmen mit einem Umsatz über 2,5 Mio. Euro rechneten mit einem Anstieg des Internetumsatzes. Bei den Unternehmen mit einem Umsatz unter 2,5 Mio. Euro seien es im Vergleich nur 47,5 Prozent.

Die positive Stimmung unter den Händlern gründet nicht zuletzt auf dem Boom des grenzüberschreitenden Handels, so die Studie. Fast 40 Prozent der Unternehmen erzielten bereits mehr als fünf Prozent des Umsatzes über Auslandsverkäufe. Durch das World Wide Web erschließe sich dieses Potenzial auch immer mehr den kleineren Shops. Die Auslandsaktivitäten spiegelten sich auch in den angebotenen Bezahlungsverfahren wider. Die Studie belegt: Je größer der Anteil des Auslandsumsatzes, desto häufiger können Kunden mit elektronischen Verfahren bezahlen, vor allem mit Kreditkarte. 72,7 Prozent der befragten Händler planen einen Ausbau ihrer Internetaktivitäten, 23,5 Prozent werden dagegen in den Offline-Vertrieb investieren, so die Studie. Mit den größten Investitionen sei in der Touristik- und Verkehrsbranche zu rechnen (86,7 Prozent). Dagegen wollen 45,8 Prozent der Lebensmittelanbieter und 41,7 Prozent der Hobby- und Freizeitbranche in nächster Zukunft gar nichts investieren.

Die Ergebnisse der Studie stimmen mit der jüngsten Schätzung des European Information Technology Observatory (EITO) überein, die Deutschland ein überproportionales Wachstum im Online-Handel prophezeit. Nach EITO wird Deutschland 2007 über 80 Mrd. Euro im Online-Handel umsetzen und damit der größte Markt Westeuropas sein. 2003 lag Deutschland mit einem Umsatz von 15,4 Mrd. Euro noch knapp hinter Großbritannien (16,8 Mrd.), aber vor Frankreich (acht Mrd.), Italien (5,9 Mrd.) und Spanien (2,9 Mrd.).

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Sheila Moser pressetext.deutschland

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