Genmutation durch Hausbrand

US-Forscher untersuchen Lungenkrebsfälle in China

Untersuchungen eines Forschers der Universität von Pittsburgh im Xuan Wie County in China haben ergeben, dass Hausbrand mit Kohle eventuell zu genetischen Mutationen führt. In diesem Bezirk im Reich der Mitte gibt es die höchsten Lungenkrebsraten Chinas, die 20 Mal höher sind als der Landesdurchschnitt. Die Studie des US-Forschers ist beim 35. Treffen der Environmental Mutagen Society, die derzeit in Pittsburgh stattfindet, präsentiert worden.

„Die Lungenkrebsrate unter den Bewohnern dieser Region ist extrem hoch. Auch unter den Menschen, die keine Zigaretten rauchen“, so Studienleiter Phouthone Keohavong von der Graduate School of Public Health der University of Pittsburgh. Aufgrund der hohen Krebsrate sind die Forscher auf die Idee gekommen, die Menschen auf Genmutationen, die zur Entwicklung von Lungenkrebs beitragen, zu untersuchen. Dabei wurden die Wissenschaftler auch fündig: bei knapp 100 Probanden, die keinerlei Zeichen für einen Lungenkrebs zeigten, fanden sich Mutationen der Gene p53 und K-ras. Beide Gene spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Krebs: p53 ist ein Krebs-Unterdrückungsgen, das dafür sorgt, dass sich normale Zellen nicht zu Tumorzellen umbilden. K-ras ist ein so genanntes Onkogen, das fundamental an der Entwicklung von zahlreichen Tumorarten beteiligt ist.

Beide Mutationen werden auf eine Einwirkung so genannter aromatischer polyzyklischer Kohlenwasserstoffe zurückgeführt. Nach Angaben von Keohavong rauchen die Frauen in dieser Region äußerst wenig, dennoch gibt es so hohe Lungenkrebsraten. „Frauen sind aber dem Rauch von Kohle extrem häufig ausgesetzt. In Ermangelung von Lüftung bilden sich dabei hohe Schadstoff-Konzentrationen“, so der Forscher. Die Werte sind mit jenen von Menschen vergleichbar, die an Hochöfen arbeiten.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.upmc.com

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