Umweltrisiken haben einen bedeutenden Einfluss auf Transaktionen

Wird eine geplante Unternehmenstransaktion auf Umweltrisiken hin überprüft, führt dies in der überwiegenden Zahl der Fälle (70 Prozent) dazu, dass der potenzielle Käufer neu verhandelt, die Transaktion neu strukturiert oder sogar sein Kaufangebot zurückzieht. So haben 60 Prozent der größten europäischen Unternehmen als Folge einer Umweltrisiko-Überprüfung (Environmental Due Diligence, EDD) in der Vergangenheit den Preis einer geplanten Transaktion neu verhandelt. Fast ebenso viele, nämlich 56 Prozent, haben ihr Kaufangebot sogar ganz zurückgezogen. Umweltrisiken, die erst nach Abschluss einer Transaktion durch den Käufer aufgedeckt wurden, führten bei 42 Prozent der Unternehmen zu ungeplanten Kosten. Das sind Ergebnisse der Studie „Impact – a survey of Environmental Due Diligence“, die das britische Marktforschungsunternehmen TNS im Auftrag von KPMG unter 105 der 500 größten europäischen Unternehmen durchgeführt hat.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen der EDD große Bedeutung beimessen. So gaben 70 Prozent aller Befragten an, im Rahmen einer Transaktion normalerweise eine Umweltprüfung in Auftrag zu geben. In bestimmten Branchen wie Chemie, Stahl, Automobil oder im Biotechnologiesektor liegt die Quote sogar bei 83 Prozent. Es ist jedoch überraschend, dass trotz dieser hohen Quote fast zwei Drittel der Unternehmen angeben, die Risiken nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Dies liege, so die Meinung der befragten Unternehmen, vor allem daran, dass sie die Ziele der EDD nicht genau genug formuliert hätten und insgesamt zu wenig in die Tiefe gegangen seien.

Bemerkenswert ist auch, dass im Durchschnitt deutlich weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen angeben, die Ergebnisse der EDD mit den Ergebnissen der gesamten Due Diligence zu verknüpfen und abzugleichen. KPMG-Manager Michael Fahrbach: „Dies birgt das Risiko, dass aufgrund möglicher Informationsverluste betriebswirtschaftliche oder juristische Auswirkungen ermittelter Umweltrisiken falsch beurteilt werden oder unerkannt bleiben. Wichtige Aspekte und Risiken bleiben bei den Vertragsverhandlungen unberücksichtigt und können den Käufer nach Vertragsabschluss teuer zu stehen kommen.“

Fahrbach: „Wie die Umfrage auch zeigt, ist den meisten Unternehmen bewusst, dass Umweltrisiken und damit verbundene Umweltprobleme negative Auswirkungen auf das Markenimage sowie auf die Reputation des Unternehmens haben können. Dennoch gab nur ein Drittel der Befragten an, die EDD auf die entsprechenden Bereiche auszudehnen. Als häufigste Marken- und Reputationsrisiken werden dabei ungenügende Sozialstandards genannt, gefolgt von Gesetzesverstößen, unzureichenden Sicherheitsstandards und Altlasten.“

Media Contact

Marita Reuter KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

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