Aktuelle Prognose zur Entwicklung der Studierendenzahlen durchgeführt

Die Prognose soll dazu dienen, die Hochschulen, die Politik und die allgemeinen Öffentlichkeit auf aktuelle und kommende Entwicklungen vorzubereiten. Die Zahlen werden laufend aktualisiert und angepasst. Erstmals wurde in dieser Runde eine vereinfachte Langfristprognose bis 2060 integriert.

In den Jahren 2011 bis 2015 sind verglichen mit dem Jahr 2005 zwischen 535.000 und 570.000 zusätzliche Studienanfänger(innen) zu erwarten. Bis 2025 muss mit über 1,1 Millionen zusätzlichen Erstsemestern gerechnet werden. Auch am Ende des Zeitkorridors werden die Studienanfängerzahlen voraussichtlich noch immer in jedem Jahr um 40.000 Studienanfänger(innen) über den Anfängerzahlen von 2005 liegen. Der in der Prognose gewählte Zeitkorridor entspricht der Logik des sogenannten Hochschulpakts. Bund und Länder haben ihn geschaffen, um auf die doppelten Abiturjahrgänge und einmalige demographische Effekte zu reagieren. Man hat damit gerechnet, dass kurzfristig aber begrenzt mehr Studienplätze gebraucht würden.

Die aktualisierte Prognose zeigt nun: Ein weitaus größerer Effekt für die Nachfrage nach Studienplätzen resultiert aus der in den letzten Jahren gestiegenen und weiter steigenden Bildungsbeteiligung in Deutschland. Sie führt dazu, dass immer mehr junge Menschen eine Studienberechtigung erwerben und sich für ein Studium entscheiden. Die genannten Effekte überlagern sich. Dadurch entsteht eine große Herausforderung. Denn die Politik und die Hochschulen sind aufgefordert, den hohen Übergang junger Menschen in das Hochschulsystem über die nächsten Jahrzehnte hinaus zu ermöglichen.

CHE Consult hat zudem eine Methodik für eine vereinfachte Langfristprognose entwickelt. Damit sollen die Konsequenzen der zu erkennenden Trends für die Entwicklung bis in das Jahr 2060 gezeigt werden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: Selbst wenn die Studierneigung nicht weiter steigt, wird die Nachfrage nach Studienplätzen in Deutschland erst Mitte der 2040er Jahre wieder unter das Niveau des Jahres 2005 fallen. Die demographische Entwicklung, dass es mittelfristig weniger Menschen im Studierendenalter geben wird, wird für etliche Jahre durch die erhöhte Studierneigung, die sich derzeit entwickelt, überkompensiert.

Im Zuge der Aktualisierung der Daten hat CHE Consult auch früher prognostizierte mit inzwischen vorliegenden tatsächlichen Zahlen verglichen. Christian Berthold, Geschäftsführer von CHE Consult, kommt dabei zu dem Ergebnis: „In einzelnen Jahren sehen wir Abweichungen der Realität von unserer Prognose. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass sehr viele Faktoren eine Rolle spielen und aufeinander einwirken. Ungewöhnliche Ausschläge in einzelnen Jahren, sind auch im Nachhinein schwer erklärbar. In der Summe über ein paar Jahre treffen die Modellrechnungen die tatsächlichen Zahlen aber sehr genau.“

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Lars Hüning idw

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