Täglich sterben über 5.800 Versuchstiere in deutschen Labors

2001: Tierversuche nahmen um 36 Prozent zu

Das deutsche Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat die Versuchstierzahlen für das Jahr 2001 veröffentlicht: Demnach starben in deutschen Labors täglich 5.800 Wirbeltiere. Das sind um 36 Prozent mehr als im Jahr 2000. Insgesamt mussten 2,1 Mio. Tiere ihr Leben für die Forschung lassen, berichtet der deutsche Tierschutzbund.

Für die steigende Zahl der verwendeten Versuchstiere ist insbesondere die Gentechnik verantwortlich. Hier werden Tieren, vor allem Mäusen und Fische, artfremde Gene eingesetzt oder Erbgutabschnitte ausgeschaltet, um dann zu beobachten, welche Folgen dies bei den Nachkommen hat. In der Gentechnik wird rund 90 Prozent „Abfall“ produziert. Dabei handle es sich um Tiere, die nicht das gewünschte Gen tragen, die nicht lebensfähig sind oder Tiere, für deren gentechnisch hervorgerufene Änderung sich momentan keiner interessiert, berichtet der Tierschutzbund. Wie schon in den Vorjahren waren Mäuse die Versuchstiere Nummer Eins. Mehr als eine Mio. Mäuse wurden für die Forschung verwendet. An zweiter Stelle rangieren Ratten (512.000) und Fische (303.000). Menschenaffen wurden nicht für Forschungszwecke eingesetzt.

Angestiegen ist auch die Zahl der verwendeten Vögel (von 43.422 in 2000 auf 66.259 in 2001). Während für gesetzlich vorgeschriebene Giftigkeitsprüfungen und andere Sicherheitsprüfungen die Zahl der verwendeten Wirbeltiere um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, stieg die Zahl der gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuche bei der Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten in der Human-, Tier- und Zahnmedizin um 35 Prozent an.

„Gerade im Bereich der Grundlagenforschung werden oft grausame Versuche mit fragwürdigem Sinn durchgeführt. So werden zum Beispiel an der Universität Bremen seit über vier Jahren Elektroden in das Gehirn von unter Zwang trainierten Affen implantiert“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Untersucht wird dabei, welche Nervenzellen aktiv werden, wenn ein Affe einen Punkt auf einem Bildschirm verfolgt.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.tierschutzbund.de

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