2010: Erstmals weniger als 4 000 Tote im Straßenverkehr

Mit diesem Tiefstand setzt sich zudem der langfristige Rückgang der Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen fort. Im Vergleich zu 1970, dem Jahr mit den bislang meisten Toten, wird es in diesem Jahr nur etwa ein Sechstel (17%) der Zahl an Todesopfern geben. Nach den Schätzungen wird sich die Zahl der Getöteten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10% verringern. Auch bei den Verletzten ist in diesem Jahr eine Abnahme um etwa 6% auf 372 000 zu erwarten.

Die Zahl der Unfälle insgesamt wird in diesem Jahr trotz zurückgehender Verunglücktenzahlen voraussichtlich um knapp 2% auf rund 2,35 Millionen steigen. Während die Gesamtzahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, um rund 7% auf 289 000 abnehmen dürfte, werden die Unfälle mit ausschließlich Sachschaden um etwa 3% auf 2,1 Millionen zunehmen.

Aus den bisher vorliegenden tiefer gegliederten Ergebnissen der Monate Januar bis August zeichnet sich folgende Entwicklung des Unfallgeschehens für das Jahr 2010 ab:

Aufgrund des bisherigen Verlaufs ist zu erwarten, dass mehr Kinder im Alter bis 14 Jahren im Straßenverkehr zu Tode kommen als im Jahr 2009. Von Januar bis August 2010 starben bereits 82 Kinder im Straßenverkehr, das waren 21 Kinder oder 34% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren ist dagegen ein deutlicher Rückgang zu erwarten: Bis Ende August 2010 waren es 29% oder 24 Getötete weniger in dieser Altersgruppe. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen, der Hauptrisikogruppe im Straßenverkehr, ist in diesem Jahr erneut mit einer Abnahme bei der Zahl der tödlich Verletzten zu rechnen (– 13% in den ersten acht Monaten). Überdurchschnittlich sank auch die Zahl der getöteten Personen über 65 Jahren von Januar bis August 2010 im Vergleich zum Vorjahr, nämlich um 16%. Deshalb dürfte die Zahl der älteren Menschen, die im Straßenverkehr zu Tode kommen, in diesem Jahr insgesamt wieder sinken, nachdem sie im Vorjahr angestiegen war.

Deutlich weniger Menschen als im Vorjahr werden voraussichtlich auf Zweirädern ums Leben kommen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres ist die Zahl der tödlich verunglückten Fahrer beziehungsweise Mitfahrer auf Mofas/Mopeds um 27%, auf Fahrrädern um 15% und auf Motorrädern um 11% gegenüber Januar bis August 2009 zurückgegangen.

Der insgesamt rückläufige Trend bei Alkoholunfällen wird auch im Jahr 2010 anhalten. Bis August 2010 wurden rund 11% weniger Alkoholunfälle als im Vorjahr gezählt.

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Ingeborg Vorndran Statistisches Bundesamt

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