Risse im Lack heilen von selbst

Für Unternehmen, die Mikroverkapselung bereits anwenden aber auch für die, die sie für sich entdecken möchten, bietet sich hier die Gelegenheit, mehr über Potenziale und neue Anwendungen zu erfahren.

Autos, Schiffe oder Flugzeuge verfügen über viele Bauteile, die mit Lack überzogen sind. Er schützt unter anderem das darunterliegende Metall vor Umwelteinflüssen. Doch schon ein winziger Haarriss in der Lackschicht kann bewirken, dass das Metall mit der Umgebung reagiert.

Mikrokapseln sollen diese Reaktion verhindern. Dazu werden zwei Sorten von Mikrokapseln direkt in den Lack eingearbeitet. Jede Kapselsorte enthält eine andere Substanz: die eine ein Monomer, die andere einen Katalysator. Bildet sich im Lack ein Riss, so werden die Wände der Kapseln zerstört.

Die beiden Substanzen treten aus und reagieren miteinander. Monomere sind kleine Moleküle, die sich in Gegenwart eines Katalysators zu molekularen Ketten oder Netzen – Polymeren – zusammenschließen können. Das gebildete Polymer wirkt als Klebstoff. Er verschließt den Riss, ähnlich wie bei einer heilenden Wunde.

Mikroverkapselung ist eine Technologie, die bereits in unterschiedlichsten Bereichen wie Pharma, Medizin, Kosmetik oder der Lebensmitteltechnologie bis hin zur Bau-, Papier-, Elektronik-, Textil- und Chemieindustrie verwendet wird. Doch das Potenzial dieser an sich bereits Jahrzehnte alten Technologie ist noch längst nicht ausgeschöpft. Technische Neuerungen machen es möglich, immer wieder neue Anwendungsfelder zu erschließen.

Im Rahmen des Workshops laden die Fraunhofer-Institute für Angewandte Polymerforschung IAP (Potsdam-Golm) und für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Stuttgart) dazu ein, neue Entwicklungen im Bereich der Mikroverkapselung kennenzulernen. Selbstheilende Oberflächen auf der Basis von Nanocontainern sind ein Highlight der Veranstaltung, vorgestellt von Dr. Dmitry Shchukin, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm. Die Teilnehmer erwarten außerdem internationale Referenten und ein vielseitiges Programm: Von Mikrokapseln für medizinische Implantate über Lebensmittel und Textilien bis hin zu Anwendungen für den Sonnenschutz in Gebäuden.

Kontakt:
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP
Geiselbergstraße 69
14476 Potsdam-Golm
Dipl.-Ing. Monika Jobmann
Telefon +49 (0) 331/568 1213
Monika.Jobmann@iap.fraunhofer.de

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Juliane Segedi idw

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