Satellit "Gravity Probe B" soll Einsteins Relativitätstheorie überprüfen

Gravity Probe B – Test für Einstein

Ein nun gestarteter Satellit soll Einsteins Relativitätstheorie überprüfen. Nach mehreren Anläufen brachte eine Trägerrakete den Satelliten Gravity Probe B am Dienstag (Ortszeit) vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg aus in die Umlaufbahn, wie die US-Weltraumbehörde NASA berichtete. Die bereits 1959 vorgeschlagene Mission war wegen der komplizierten Technik erst jetzt möglich geworden.

Getestet werden soll, wie sehr die Erde durch ihre Masse und Rotation den Raum verzerrt. Nach Einsteins Vorhersagen dellt eine große Masse den Raum um sich herum ein, so dass sich andere Objekte auf die Masse zubewegen. Außerdem soll eine rotierende Masse den Raum mit sich ziehen wie ein sich drehender Löffel den Sirup in einem Glas.

Während der 18 Monate langen Mission soll Gravity Probe B die Erde auf einer polaren Umlaufbahn in 640 Kilometer Entfernung umkreisen und jede kleinste Veränderung der Erdanziehungskraft messen. Der Satellit ist mit vier kleinen Hochpräzisionskreiseln ausgestattet, die mit einer Genauigkeit von 40 Atomlagen zu perfekten Kugeln gefräst wurden. Sie sind tiefgekühlt auf minus 271 Grad Celsius und in einem Vakuum versiegelt, das noch zehn Mal besser ist als das Vakuum des Weltalls. Einsteins Theorie zufolge sollen die Achsen der mit 10 000 Umdrehungen pro Minute rotierenden Quarzkreisel durch Schwerkraft und Rotation der Erde ganz leicht kippen, wie das Fachjournal «Nature» auf seiner Internetseite berichtet.

Die Sonde ist nicht der erste Satellitentest von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Bereits 1976 hatte beispielsweise Gravity Probe A bestätigt, dass die Zeit unter dem Einfluss der Schwerkraft langsamer vergeht. Dazu hatte die Sonde eine Atomuhr in rund 10 000 Kilometer Entfernung von einer identischen Atomuhr auf der Erde gebracht.

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