Mehr Flexibilität durch selbstorganisierende Funkschließsysteme
Funknetze ersetzen häufig die drahtgebundene Kommunikation. Besonders dort, wo eine Kabelvernetzung sehr aufwändig und teuer ist, kommen die flexiblen und komfortablen Systeme zum Einsatz. Wissenschaftler der Fraunhofer ESK haben zusammen mit der Uhlmann & Zacher GmbH ein selbstorganisierendes Funkschließsystem entwickelt. Es vereint die Vorteile elektronischer Schließanlagen mit denen der Funkkommunikation.
Die Clex prime Produktgruppe CX von Uhlmann & Zacher spart die aufwändige Vor-Ort-Programmierung herkömmlicher elektronischer Schließanlagen. Diese sind zwar frei programmierbar, doch nachträgliche Änderungen können nur mit Hilfe eines speziellen Service-Gerätes direkt an den Schließzylindern durchgeführt werden.
Beim funkbasierten System vernetzen Access Points die Schließzylinder mit einem IP-basierten Firmennetzwerk. Über dieses werden Daten mit der Schließsystemverwaltung ausgetauscht. Informationen, z.B. zu neuen Schließberechtigungen, werden so zentral und drahtlos an alle Schlösser des Systems verteilt.
Die Wissenschaftler der Fraunhofer ESK haben über 20 Funksysteme evaluiert und auf ihre Eignung als Übertragungssystem in der Schließanlage überprüft. Besonders wichtig waren Themen wie die Energieeffizienz, die Robustheit und Zuverlässigkeit der Datenübertragung sowie die Sicherheit der Funkverbindung. Das eingesetzte Funksystem wurde zudem kryptografisch gegen Lauschangriffe gesichert.
Bei der Konzeption der Schließanlage wurde Wert auf einen hohen Komfort des neuen Systems gelegt. Deswegen haben die Wissenschaftler das Funksystem um Komponenten zur Selbstorganisation erweitert. So wird beispielsweise eine automatische Assoziierung vom Schließzylinder zum Access Point ermöglicht. Werden neue Komponenten installiert, buchen sie sich selbständig in die Anlage ein und stellen eine Verbindung zum Verwaltungssystem und untereinander her. Hierfür haben die Wissenschaftler ein neues Adressierungsschema zusammen mit Mechanismen zur Adressvergabe und Wegefindung innerhalb des Netzwerkes entwickelt.
Doch nicht nur der Administrationsaufwand verringert sich. Auch der Wartungsaufwand wird durch den Einsatz eines Low-Power-Funksystems minimiert. Ein weiterer Vorteil: Störungen können automatisch erkannt und behoben werden. Fallen Schließzylinder oder Access Points aus, wird dies automatisch registriert. Die Aufgaben eines ausgefallenen Access Point kann ein anderer in Funkreichweite automatisch übernehmen.
Profil Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK
Die Fraunhofer ESK forscht und entwickelt in den Geschäftsfeldern Automotive, Carrier Systems und Applications. Die Wissenschaftler bearbeiten Fragestellungen zu lokalen Kommunikationssystemen und -netzen, Netzwerktechnologien für Carrier und in Unternehmen sowie zu Software Entwicklungs- und Testmethoden.
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