Mit ’’intelligenten’’ Dichtungen auf der Hannover Messe

Dichtung mit integrierter Sicherheitsfunktion

Die Universität Leipzig präsentiert auf der Hannover Messe 2005 (11. – 15. April 2005), dem jährlich weltweit wichtigsten Technologieereignis, eine Erfindung aus dem Institut für Experimentelle Physik I der Fakultät für Physik und Geowissenschaften.

In Kraftwerken und Anlagen wie etwa Chemieanlagen oder Raffinerien, wo aggressive Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten im Spiel sind, müssen Dichtungen besonders zuverlässig sein. Die aus Kunststoff oder z. B. Graphit bestehenden Materialien sind großen statischen Drücken und Temperaturen zwischen -30°C bis +300°C ausgesetzt. Dadurch altern die Dichtungen schnell und werden unzuverlässig, was ein hohes Risiko für den Betrieb der gesamten Anlage darstellt.

Prof. Dr. Friedrich Kremer von der Fakultät für Physik und Geowissenschaften hat ein Überwachungssystem erfunden, mit dem Dichtungen richtig montiert und Ermüdungen des Materials kontrolliert werden können. Darüber hinaus können undichte Stellen frühzeitig erkannt werden. Dazu bekommt die Dichtung ein Elektroden-Array, d.h. eine Art Datenverwaltung, auf die per Rechner zugegriffen werden kann. Dies ermöglicht es, einerseits die korrekte Montage der Dichtung zu überprüfen, andererseits werden chemische und physikalische Alterungsprozesse in dem Dichtungsmaterial direkt verfolgt. Zusätzlich bekommt man einen höchst empfindlichen Sensor für Leckagen (undichte Stellen), indem in das Elektroden-Array ein poröses Material, wie etwa eine Glasmembran, integriert wird. So kann, lange bevor die Dichtung selbst undicht wird, der Versprödungsprozess angezeigt werden. Das gesamte System wird online mittels eines Rechners überwacht, so dass eine ständige Kontrolle an allen wichtigen Stellen der Anlage gewährt ist.

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Volker Schulte idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

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