Bessere Herzdiagnostik durch Computertomographie

Völlig neue Einblicke in das menschliche Herz erlaubt der weltweit schnellste Computertomograph, der Siemens Somatom Sensation 64. Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan hat das System jetzt mit dem Preis „Enabling Technology“ des Jahres 2005 ausgezeichnet. Das Gerät mit der Rotationsgeschwindigkeit von nur 0,33 Sekunden ermöglicht Aufnahmen mit höchster Qualität und einer räumlichen Auflösung von unter 0,4 Millimetern – auch von bewegten Organen.

Daraus ergeben sich Vorteile bei der Untersuchung von Herzkranzgefäßerkrankungen: Bisher musste zum Erkennen von Ablagerungen im Innern der Gefäße, die diese verengen und schließlich zum Infarkt führen können, in einem relativ komplizierten und langwierigen Eingriff ein Herzkatheter eingeführt werden. Mit Hilfe der CT-Koronar-Angiographie verkürzt sich die Untersuchung inklusive Diagnose von 45 auf nur noch etwa zehn Minuten, mit acht Sekunden Scanzeit. Dem Patienten bleibt ein belastender Eingriff erspart.

Die Vereinfachung der Untersuchung – bei gesteigerter Diagnosesicherheit – reduziert zugleich Kosten. Beispiel Notfallmedizin: Mit den herkömmlichen Methoden durchlief ein Patient mit akuten Brustschmerzen eine zeitaufwändige und teure Kaskade: Zunächst wurde eine Computertomographie der Lunge gemacht, um eine Embolie auszuschließen. Danach wurde, ebenfalls per CT, die Aorta auf Verletzungen überprüft, um, wenn dies nicht der Fall war, schließlich die Koronargefäße mit Katheter zu untersuchen. Mit dem Somatom Sensation 64 kann nun der gesamte Brustkorb mit nur einer Computertomographie innerhalb von 15 Sekunden gescannt und damit alle potentiell betroffenen Organe auf einmal sichtbar gemacht werden.

Mit 70 Prozent Marktanteil und mehr als 330 installierten Geräten profitieren weltweit führende Experten und Institute von der Technik, darunter das William Beaumont Krankenhaus in Royal Oak, Michigan, USA, das Toyohashi Herzzentrum in Japan, das Deutsche Herzzentrum in München und das Centre Chirurgical Marie Lannelongue in Paris.

Die hohe Bildauflösung verbessert auch in anderen klinischen Anwendungsbereichen die Diagnostik. So kann die Wachstumsgeschwindigkeit eines Tumors sehr viel genauer überwacht werden, bei Schlaganfällen lassen sich Hirnstrukturen genauer darstellen und sogar die Darmspiegelung, ein bei Patienten unbeliebter Routineeingriff, ist per CT möglich – als virtueller Flug durch den Dickdarm.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer