Rostocker Wissenschaftler verbessern Diabetes-Diagnostik durch Laserscantechnologie

In Kooperation mit der Firma Heidelberg Engineering GmbH (Dossenheim) wurde dazu ein marktfähiges Gerät entwickelt, das auf der Basis der Laserscantechnologie arbeitet. Inzwischen erlauben Weiterentwicklungen eine dreidimensionale Darstellung der menschlichen Hornhaut, die bisher für kaum möglich gehalten wurde. Die Entwicklungen basieren im Wesentlichen auf den experimentellen Arbeiten der Physiker Prof. Dr. Joachim Stave und Privatdozent Dr. Oliver Stachs von der Universität Rostock und können unter anderem zur verbesserten Diagnostik bei Diabetespatienten eingesetzt werden.

In den letzten Monaten zeigte sich, dass die in der Hornhaut verlaufenden Nerven möglicherweise als Maß für die Schädigung des peripheren Nervensystems bei Diabetikern genutzt werden kann. Durch die Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie und einem Informatiker der Universität Leipzig ist es gelungen, Softwaremodule zu entwickeln, die eine Quantifizierung des Nervenfaserschadens erlauben.

In der Zwischenzeit wird diese Methode bereits in den USA, Australien und einer Arbeitsgruppe in Manchester/England eingesetzt, wo die guten Ergebnisse der Rostocker Wissenschaftler bestätigt werden konnten. „Es ist zu erwarten, dass diese Technologie die bisher notwendigen Probeentnahmen aus der Haut von Diabetespatienten ersetzt und eine nicht-invasive Verlaufskontrolle der Nervenveränderungen bei degenerativen Erkrankungen, insbesondere bei der Zuckerkrankheit (Diabetes), ermöglicht“, sagte Prof. Dr. Rudolf Guthoff. Unter der Leitung von Dr. med. Andrey Zhivov von der Rostocker Universitätsaugenklinik werden derzeit klinische Studien in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Südstadt Rostock und dem Institut für Klinische Diabetologie am Deutschen Diabeteszentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt.

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