Da die Prognose für Patienten der Hochrisikogruppe oder im Rezidiv weiterhin schlecht ist, sind neue Strategien notwendig, um Therapieresistenzen zu überwinden.
Die Arbeitsgruppe von Professorin Simone Fulda vom Institut für experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie des Universitätsklinikums Frankfurt versucht mit einem neuen experimentellen Ansatz in Leukämiezellen eine alternative Form des Zelltods – die sogenannte Nekroptose – auszulösen.
Die Wirkung der meisten Therapieverfahren in der Krebsmedizin wird durch das Auslösen des programmierten Zelltods (Apoptose) in Krebszellen verursacht. Apoptose ist ein genetisches Programm, das jeder Zelle innewohnt und dazu dient, entartete, schlecht funktionierende oder überalterte Zellen gezielt zu entfernen. Dieses Selbstmordprogramm ist typischerweise in Krebszellen gestört oder gar vollständig ausgeschaltet, so dass die Tumorzellen nicht mehr auf eine Chemo- oder Strahlentherapie ansprechen.
Im aktuell geförderten Projekt soll eine neue Strategie entwickelt werden, um in akuten Leukämiezellen Nekroptose auszulösen. Die Nekroptose wurde kürzlich als eine alternative Form des programmierten Zelltods identifiziert, die insbesondere bei Apoptoseresistenz neue Perspektiven zur Induktion von Zelltod eröffnen könnte. Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe verschiedener Signaltransduktionsmodulatoren gezielt in Leukämiezellen Nekroptose auszulösen und auf diese Weise die Apoptoseresistenz zu durchbrechen.
Die Arbeitsgruppe von Professorin Simone Fulda untersucht seit vielen Jahren die molekularen Mechanismen des programmierten Zelltods bei bösartigen Tumoren. Die Aufdeckung der molekularen Ursachen, die für die Fehlsteuerung des programmierten Zelltods in Krebszellen verantwortlich sind, bildet die Grundlage, um neue diagnostische und therapeutische Ansätze zur Modulation des programmierten Zelltods zu entwickeln und diese in Krankheitsmodellen im Labor und an primärem Patientenmaterial zu testen. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Erkenntnisse mittelfristig erste klinische Studien durchzuführen und damit die Ergebnisse "from bench to bedside" in eine Anwendung am Patienten zu überführen.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit rund 160.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt über 190 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Bernhard Knappe | idw
Weitere Informationen:
http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
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