Neue LOINC-Version beim DIMDI online

Laborinformationssysteme, Laboranalysegeräte und andere Informationssysteme im Gesundheitswesen verwenden unterschiedliche Verschlüsselungssysteme zur elektronischen Dokumentation von Untersuchungsdaten. Für den Austausch solcher Daten zwischen Labor, Klinik und Arztpraxis sind standardisierte Schlüssel notwendig, die von allen Systemen verstanden werden.

Nur dann können die Daten und damit Untersuchungsergebnisse richtig zugeordnet und eindeutig ausgegeben werden. Ein manueller Abgleich solcher Daten ist aufwendig und fehlerträchtig. Mithilfe der LOINC-Terminologie ist die eindeutige Identifizierung und Ausgabe von Untersuchungsdaten auf elektronischem Wege möglich, so dass der manuelle Aufwand überflüssig wird.

LOINC-Kodes werden bereits in vielen Standards für eHealth-Anwendungen (z.B. HL7, DICOM, IHE, CDA, CDISC) und u.a. in elektronischen Patientenakten, in klinischen Studien und in Kommunikationsszenarien zum elektronischen Datenaustausch zwischen Medizinprodukten (Untersuchungsgeräten) eingesetzt.

> Neue Inhalte in der LOINC-Datenbank
Die LOINC Version 2.26 enthält 53.344 Einträge, davon sind 932 neu hinzugekommen und 1.100 Einträge wurden für die neue Version bearbeitet. Zusätzlich wurde ein neues Feld für die benutzerfreundliche Darstellung des vollen Namens eingefügt. Neue Inhalte betreffen das Neugeborenen-Screening und das Stufenschema zur Einteilung und Klassifizierung von Patientenrisiken (Assessment Scales). Wichtige hierarchische Strukturen, z. B. Klassifizierungen von Arzneimittelallergien, sind neu aufgenommen worden.

Bei jeder neuen Revision des LOINC-Systems wird auch das Benutzerhandbuch angepasst. Das DIMDI gewährleistet dessen deutschsprachige Übersetzung und Qualität.

> Weiterentwicklung von RELMA
Die Pflegedatenbank RELMA beinhaltet in der aktuellen Version 3.25 eine bessere sprachspezifische Suche. Die Übersetzung häufiger angewendeter Konzepte in die deutsche Sprache, koordiniert durch das DIMDI, wird voraussichtlich noch in 2009 verfügbar sein. Ferner ist es möglich, eigene anwendungsbezogene Hierarchien mit RELMA zu bilden und mit Kommunikationspartnern auszutauschen.

Das DIMDI arbeitet nicht nur eng mit dem Regenstrief Institute zusammen, sondern auch mit der LOINC-Usergroup Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), der HL7-Benutzergruppe Deutschland und internationalen Standardisierungsgremien (Joint Initiative Council).

Das DIMDI stellt hochwertige Informationen für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Es entwickelt und betreibt datenbankgestützte Informationssysteme für Arzneimittel- und Medizinprodukte und verantwortet ein Programm zur Bewertung medizinischer Verfahren und Technologien (Health Technology Assessment, HTA). Das DIMDI ist Herausgeber amtlicher medizinischer Klassifikationen wie ICD-10-GM oder OPS und pflegt medizinische Terminologien, Thesauri, Nomenklaturen und Kataloge (z. B. MeSH, UMDNS, Alpha-ID, LOINC, OID), die u.a. für die Gesundheitstelematik von Bedeutung sind. Das DIMDI ermöglicht den Online-Zugriff auf seine Informationssysteme und 70 Datenbanken aus der gesamten Medizin. Dazu entwickelt und pflegt es moderne Software-Anwendungen und betreibt ein eigenes Rechenzentrum.

Media Contact

Susanne Breuer idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer