Kölner Forscher entwickeln Nachweismethode für Gendopingsubstanz
Erstmals ist es gelungen, eine Gendopingsubstanz massenspektrometrisch nachzuweisen – vor wenigen Tagen veröffentlichte die Zeitschrift Rapid Communications in Mass Spectrometry diese erste massenspektrometrische Methode zum Nachweis von GW1516. Entwickelt wurde das Verfahren im Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln von der Arbeitsgruppe um Professor Mario Thevis und Professor Wilhelm Schänzer mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums des Inneren.
Bei GW1516 handelt es sich um einen sog. PPAR delta Agonisten, der erst seit 2009 als Gendopingmittel auf der Dopingliste steht. GW1516 befindet sich zur Zeit in fortgeschrittenen klinischen Testphasen und wird zur Behandlung von Fettleibigkeit und metabolischem Syndrom entwickelt. GW1516 führt aber auch zur vermehrten Bildung sogenannter Typ I Muskelfasern („Ausdauermuskulatur“) sowie von Enzymen für die Energiegewinnung aus Fetten – dies konnte in Tierversuchen nachgewiesen werden. Im Sport könnte diese Substanz zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit missbraucht werden.
Die Ergebnisse der Kölner Arbeitsgruppe zeigen, dass die generelle Aussage revidiert werden muss, dass der Gendoping-Nachweis noch in weiter Ferne liegt und nur durch sehr kostenintensive Forschung erreicht werden kann. Der Nachweis von Gendopingsubstanzen, d.h. von Substanzen, die die Genexpression beeinflussen, ist heute schon mit den in den Dopinglaboratorien verfügbaren Methoden möglich.
Die frühzeitige Entwicklung von Nachweisverfahren – schon vor Markteinführung einer doping-relevanten Substanz – ist eines der Hauptanliegen des Zentrums für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln.
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