Keimen keine Chance – Wissenschaft und Wirtschaft forschen gemeinsam an neuen Kunststoffoberflächen

Die Forschung dient der Verbesserung der Lebensmittelqualität und -sicherheit. Rund 1,4 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über drei Jahre zur Verfügung. Gut 500.000 Euro übernehmen die beteiligten Unternehmen.

Bakterien, Pilzen und Viren haben Fachleute aus Hygiene und Gesundheitswesen sowie der Agrar- und Ernährungswirtschaft den Kampf angesagt. Seit Jahren rücken sie den Erregern mit Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zu Leibe. Nicht selten jedoch überleben Mikroorganismen in schwer zu beseitigenden Biofilmen diese Prozeduren. So sind Kunststoffoberflächen, die unmittelbar im Kontakt zu Futter- oder Lebensmitteln stehen, häufig durch hohe Keimzahlen belastet und gefährden damit Mensch oder Tier. Auch kann das Material selbst Schaden nehmen.

Kunststoffe derart zu modifizieren, dass Mikroorganismen sich nicht mehr anlagern und vermehren können, ist Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technoligie geförderten Projektes „SmartSurf“. Während der 36-monatigen Laufzeit sollen dauerhaft antimikrobielle Kunststoffe entwickelt werden, die die Bildung von Biofilmen hemmen, jedoch toxikologisch und ökologisch unbedenklich sind. Zum Projektstart treffen haben sich jetzt die Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft in Bonn getroffen. Das interdisziplinäre Konsortium vereint Chemiker, Lebensmitteltechnologen, Agrar- und Ernährungswissenschaftler aus Bonn und Münster mit sechs einschlägig orientierten Unternehmen, die an der Entwicklung von neuen Kunststoffen und ihrer Prüfung unter Praxisbedingungen mitwirken.

Neben der Universität Bonn ist die Fachhochschule Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Lorenz und Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt beteiligt. Das Know-how zur Aufklärung der biologischen Aktivität der neuen Werkstoffe und deren Einsatzspektrum wird stellt die Nachwuchsforschergruppe Cold-Chain-Management (CCM) der Universität Bonn, die von Dr. Judith Kreyenschmidt aufgebaut wurde, sicher. Die Gesamtkoordination obliegt der Leiterin der Abteilung Präventives Gesundheitsmanagement der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, Prof. Brigitte Petersen.

Kontakt:
Prof. Dr. Brigitte Petersen
Abteilung Präventives Gesundheitsmanagement
Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-2821
E-Mail: b-petersen@uni-bonn.de

Media Contact

Frank Luerweg idw

Weitere Informationen:

http://www.ccm.uni-bonn.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer