Einheitliche Standards ermöglichen harmonisierte Risikobewertung in Europa

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat einen Leitfaden für gesundheitliche Bewertungen im Verbraucherschutz herausgegeben.

Dieser enthält auch Hinweise zur korrekten Formulierung zur Kommunikation von gesundheitlichen Risiken. Der BfR-Leitfaden ist Vorgabe für die Bewertung möglicher gesundheitlicher Risiken von Lebensmitteln, chemischen Stoffen und Verbraucherprodukten und Leitdokument für das BfR im Rahmen seines Qualitätsmanagement-Systems.

„Wenn wissenschaftliche Risikobewertungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene nach professionellen Grundsätzen aufgebaut und formuliert werden, sind sie für Risikomanager besser verwendbar. Auf diese Weise können Risikobewertungen mittelfristig international harmonisiert und Doppelarbeit in vielen Institutionen Europas und weltweit vermieden werden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

Gesundheitliche Risiken durch Lebensmittel, Chemikalien und Verbraucherprodukte werden in Bund und Ländern, auf europäischer Ebene und in internationalen Organisationen bewertet. Die Bewertungen stehen insbesondere verantwortlichen Institutionen als unabhängige, wissenschaftliche Sachverständigengutachten zur Verfügung und dienen als verlässliche wissenschaftliche Basis für Entscheidungen von Gesetzgebern und Behörden.

Die Vorgaben für den wissenschaftlichen Inhalt und die zweckmäßige Gliederung von gesundheitlichen Bewertungen, wie sie sich aus Wissenschaft und Gesetzen ergeben und in jahrelanger Erfahrung bewährt haben, fasst der neue BfR-Leitfaden zusammen. Er setzt gleichzeitig internationale Grundsätze der Risikobewertung in die Praxis um, zum Beispiel aus dem Codex Alimentarius, einem Regelwerk mit weltweiten Lebensmittelstandards von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Welternährungsorganisation (FAO), und aus den Programmen der OECD für die internationale Chemikalienbewertung. Den Leitfaden hat das Institut unter Beteiligung der ca. 200 Mitglieder der wissenschaftlichen Kommissionen des BfR erarbeitet.

Hinweise zu Bewertungskriterien und zu einer sachgerechten, einheitlichen Terminologie, die in gesundheitlichen Bewertungen benutzt werden sollte, sind ebenso Teil der Broschüre wie Erläuterungen typischer Begriffe der Risikobewertung, zum Beispiel das „Vorsorgeprinzip“ im gesundheitlichen Verbraucherschutz, und eine Auswahl fachlicher Leitfäden, an denen sich internationale Risikobewertungen orientieren.

Der neue BfR-Leitfaden ist als Broschüre in deutscher und englischer Sprache beim BfR erhältlich (Fax 030-18412-4970, publikationen@bfr.bund.de) und steht auf der Internetseite des BfR www.bfr.bund.de kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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