Bessere Versorgung durch maßgeschneiderte Therapien

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startet ein Maßnahmenpaket zur Forschungsförderung der individualisierten Medizin. „Die individualisierte Medizin ist eines der vielversprechendsten Felder unserer modernen Medizin und eine der zentralen Herausforderungen der Gesundheitsforschung“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Vorstellung des Aktionsplans „Individualisierte Medizin: Ein neuer Weg in Forschung und Gesundheitsversorgung“ in Berlin.

Die Fortschritte in der Erforschung von Krankheitsursachen und neue diagnostische Technologien lassen das Ziel näher rücken, für jede Patientin und für jeden Patienten das individuell höchstmögliche Maß an therapeutischer Wirksamkeit zu erreichen und dabei gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen zu mindern. Ziel der individualisierten Medizin ist es, Krankheiten früher zu erkennen, ihnen wirksamer vorzubeugen und sie effektiver zu behandeln.

Bei Hepatitis-C-Infektionen ist es zum Beispiel bereits heute möglich, für den jeweiligen Patienten die individuell beste Therapie zu bestimmen. Als Indikator dient eine Genvariante des Botenstoffes Interleukin 28 (IL28B), die bei den Patienten leicht nachgewiesen werden kann. Anhand dieser Genvariante kann der behandelnde Arzt die optimale Therapie maßgeschneidert für den jeweiligen Patienten ermitteln und möglichst schonend und wirksam behandeln. Das BMBF hat die Etablierung der Genvariante von Interleukin 28 als verlässlichen Biomarker unterstützt.

Der Aktionsplan „Individualisierte Medizin“ ist Teil des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung. Er bündelt Initiativen, die gleichermaßen neue Perspektiven in der Behandlung von Patienten und für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft eröffnen. Die Fördermaßnahmen unterstützen Projekte entlang der gesamten Innovationskette – von der Grundlagenforschung über die präklinische und klinische Forschung bis hin zur Gesundheitswirtschaft. Dazu werden auch neue Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft initiiert.

Mit dem Aktionsplan „Individualisierte Medizin“ leistet das BMBF außerdem einen Beitrag zur Umsetzung des Zukunftsprojekts „Krankheiten besser therapieren mit individualisierter Medizin“ im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung.

„Wir fördern die individualisierte Medizin für eine bessere Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Und wir fördern einen innovativen Ansatz, der neue Chancen für unsere Gesundheitswirtschaft bietet und ihre internationale Spitzenposition ausbaut“, erläuterte Wanka.

Als erste Maßnahmen des Aktionsplans kündigte die Bundesforschungsministerin den Start der Förderbekanntmachung „Innovationen für die individualisierte Medizin“ und des Ideenwettbewerbs „Demonstratoren zur individualisierten Medizin“ an. Um den notwendigen Diskurs zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu unterstützen, werden zudem Forschungsprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der individualisierten Medizin gefördert.

Das BMBF wird im Zeitraum von 2013 bis 2016 bis zu 100 Millionen Euro für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bmbf.de/de/16162.php (Aktionsplan und aktuelle Bekanntmachungen zur individualisierten Medizin).

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