Augentropfen gegen Alzheimer
Forscher des Istituto di Neurobiologia e Medicina Molecolare und der römischen Universität Campus haben eine Methode zur Behandlung der Alzheimerkrankheit durch die Verabreichung von Augentropfen entwickelt. Die mit Molekülen des Nerve Growth Factor (Ngf) versetzte Lösung gelangt über die Augen ins menschliche Gehirn und verhindert das Absterben der Nervenzellen.
„Im Gegensatz zu den herkömmlichen Methoden zur Verabreichung von Nfg handelt es sich um einen sehr einfachen und schonenden Ansatz, da die betroffenen Gehirnzonen nicht durch kostspielige Infusionen oder Zelltransplantationen, sondern über die anatomische Direktverbindung mit den Augen erreicht werden“, so Projektleiter Luigi Aloe. Dabei wird der in den fünfziger Jahren von der italienischen Nobelpreisträgerin Rita Levi Montalcino entdeckte Nervenwachstumsfaktor genutzt. Sein Kollege Alessandro Lambiase von der Augenklinik an der Unvisersität Campus Biomedico ergänzt: „Im Frühstadium kann die Erkrankung damit erfolgreich gestoppt oder sogar auch zurückgedrängt werden.“
Internationale Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit 15 Mio. Menschen (darunter allein vier Mio. in den Vereinigten Staaten und 1,2 Millionen in Deutschland) an Alzheimer leiden. In 20 bis 30 Jahren sollen es rund 10 Mio. Amerikaner, 15 Mio. Europäer und 2,5 Mio. Deutsche sein.
Die von den beiden Forschern gemachte Entdeckung geht auf langjährige wissenschaftliche Grundlagenforschung und klinische Untersuchungen zurück. Ausgangspunkt war die Entdeckung der therapeutischen Wirkung von Nfg bei Augenhornhaut- und anderen Hautgeschwüren. Die jüngste Untersuchung ist vom Nationalen Forschungsrat CNR, dem Sonderfonds für wissenschaftliche Forschung FIRS und der römischen Stiftung G.B. Bietti finanziert worden.
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